+++ 17.04 Uhr: USA bekräftigen Militär-Kooperation mit Rumänien +++
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel bekräftigt die militärische Partnerschaft zwischen den USA und Rumänien. Die USA wollen mit Rumänien vor allem die Kooperation der Luftwaffe verstärken, sagt Hagel bei einem Treffen mit seinem rumänischen Kollegen Mircea Dusa und mit Ministerpräsident Victor Ponta in der rumänischen Hafenstadt Constanta. Ein ähnliches Luftwaffen-Programm mit Polen habe bereits gute Ergebnisse gebracht. Im Lichte der "Aktionen Russlands in der Ukraine" werde die Zusammenarbeit der USA und Rumäniens im Bereich des Grenzschutzes immer wichtiger.
In Constanta ankern wegen der Ukraine-Krise seit März abwechselnd verschiedene US-Kriegsschiffe. Den Flughafen Constanta nutzen die USA bereits seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes als Stützpunkt für den Truppentransit.
+++ 15.57 Uhr: Merkel lobt Moskau +++
Russlands Ankündigung, einen Diplomaten zur Amtseinführung des ukrainischen Präsidenten am Samstag schicken zu wollen, kommt bei Kanzlerin Merkel gut an. "Allein die Tatsache, dass ich jetzt gelesen habe, dass Russland auch zur Inauguration einen Botschafter entsendet, zeigt natürlich, dass eine bestimmte Form der Anerkennung stattfindet", sagt Merkel nach Abschluss des G7-Gipfels in Brüssel. Sie betont, dass die USA und die EU Lösungen durch Gespräche mit Russland wollten und es nicht um Drohungen gehe.
+++ 15.36 Uhr: Femen-Aktivistin attackiert Putin-Figur +++
Wenige Stunden vor der Ankunft von Präsident Putin in Paris wird sein Ebenbild im Wachsfigurenkabinett der französischen Hauptstadt Opfer eines Anschlags. Eine barbusige Aktivistin der in der Ukraine gegründeten Gruppe Femen sticht mit einem hölzernen Pfahl auf die Figur ein und ruft dabei "Putin Diktator". Der Kopf des wächsernen Putin zerbricht, die Figur stürzt zu Boden. Die Aktivistin wird rasch festgenommen und von der Polizei abgeführt
+++14.43 Uhr: Putin will Merkel in Deauville treffen +++
Präsident Putin will morgen im französischen Deauville mit Kanzlerin Merkel über die Lage in der Ukraine sprechen. Das meldet die russische Staatsagentur Itar-Tass. Das Gespräch soll um 11 Uhr MESZ beginnen. Das Treffen sei noch vor den offiziellen Feiern zum 70. Jahrestag der Truppenlandung der Alliierten in der Normandie geplant. Merkel und Putin wollen demnach über einen Plan zur Deeskalation der Lage beraten. Die Kanzlerin hatte zuvor einen "kurzen Austausch" mit Putin in Frankreich in Aussicht gestellt.
Bereits heute Abend will Putin in Paris Frankreichs Staatschef Hollande treffen. Es ist das erste Mal seit dem umstrittenen Anschluss der Schwarzmeerhalbinsel Krim an Russland im März, dass Putin wieder persönlich mit westlichen Staats- und Regierungschefs zusammentrifft.
+++ 14.30 Uhr: Separatisten vertreiben Grenzschützer +++
Der Grenzschutz hat drei Ubergänge nach Russland geräumt. Nach Angriffen in der Nacht seien die Übergänge in der Region Lugansk geräumt und vorübergehend geschlossen worden, teilt der Grenzschutz mit. Es gebe in der Grenzregion eine "Konzentration einer großen Zahl von Terroristen". Die Grenzschützer seien "permanenten Schüssen" ausgesetzt und ihre Familien würden bedroht.
Dem Schutz der Grenze kommt angesichts von Berichten über den Zustrom von Waffen und Kämpfern aus Russland eine besondere Bedeutung zu. Die russische Regierung erklärt ihrerseits, täglich kämen tausende Ukrainer auf der Flucht vor der Militäroffensive über die Grenze nach Russland. Die Regierung in Kiew bestreitet dies.
+++ 12.57 Uhr: Russlands Botschafter bei Poroschenkos Amtseinführung +++
Der Kreml hat trotz der Vorbehalte gegen die Regierung in Kiew die Einladung zur Amtseinführung des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko angenommen. "Es ist entschieden worden, dass der russische Botschafter Michail Surabow an der offiziellen Zeremonie zur Amtseinführung des Präsidenten teilnehmen wird", zitiert die Nachrichtenagentur Itar Tass Russlands Vize-Außenminister Grigori Karasin. Offen ist, ob weitere Vertreter Moskaus zu dem feierlichen Akt am Samstag kommen werden.
+++ 12.10 Uhr: Klitschko ist Bürgermeister +++
Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko legt in Kiew seinen Amtseid als Bürgermeister ab. "In der Stadt Kiew gibt es nun eine Nulltoleranz gegenüber Korruption", sagt der 42-Jährige. Klitschko kündigt einen transparenten Haushalt, regelmäßige Rechenschaftsberichte sowie eine Digitalisierung der Amtsvorgänge an.
Der prowestliche Politiker war am 25. Mai nach zwei erfolglosen Versuchen 2006 und 2008 mit mehr als 56 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt worden. Klitschkos Partei UDAR (Schlag) erhielt zudem 78 der 120 Sitze im Stadtrat der Metropole mit 2,8 Millionen Einwohnern.
+++ 11.33 Uhr: Hunderttausende ohne Wasser +++
In der Ostukraine haben Hunderttausende Menschen kein Wasser mehr. Im Raum Donezk seien fünf von militanten prorussischen Kräften beherrschte Städte wegen der Beschädigung einer Leitung jetzt von der Versorgung abgeschnitten, teilt der Zivilschutz in Kiew mit.
Betroffen seien unter anderem die Großstädte Slawjansk und Kramatorsk mit jeweils mehr als 100.000 Einwohnern. Tausende Menschen versuchten, die Städte zu verlassen. Im ukrainischen Fernsehen sind lange Warteschlangen vor Fahrkartenschaltern auf Bahnhöfen zu sehen.
+++ 11.28 Uhr: Kämpfe bei Donezk +++
Am Rande der Rebellenhochburg Donezk hat es vergangene Nacht erneut Schusswechsel gegeben. Laut Einwohnern des Vorortes Schiroki seien Schüsse zu hören gewesen, teilt die Stadtverwaltung mit. Ansonsten war die Lage in der von Separatisten kontrollierten Industriestadt weitgehend ruhig. Die Straßen, an denen die Rebellen zahlreiche Kontrollposten errichtet haben, waren praktisch menschenleer. Donezk wird wie mehrere andere von den Separatisten kontrollierte Städte seit Wochen von der Armee belagert.
+++ 11.25 Uhr: Kreml nennt G7 zynisch +++
Russland wirft den G7 Zynismus vor. Wenn die "sogenannte" G7 das Vorgehen der Ukraine gegen Separatisten als "maßvoll" bezeichne, zeuge dies von "maßlosem Zynismus", sagt Regierungschef Dmitri Medwedew in Moskau.
+++ 10.41 Uhr: Cameron will Putin vor Isolation warnen +++
Großbritanniens Premierminister David Cameron will heute in Paris mit Kremlchef Wladimir Putin über Russlands Rolle in der Krise sprechen. Die beiden würden sich am späten Nachmittag oder frühen Abend treffen, teilt ein Regierungssprecher mit. Zunächst war das Gespräch für Freitag geplant gewesen. Auf dem G7-Gipfel in Brüssel hatte Cameron gesagt, er wolle Russland drängen, gemeinsam mit der Ukraine eine diplomatische Lösung des Konflikts zu suchen.
+++ 10.41 Uhr: G7 wollen mehr Energiesicherheit +++
Als Reaktion auf den Konflikt mit dem rohstoffreichen Russland wollen die G7 unabhängiger von Energieimporten werden. "Die Krise in der Ukraine macht deutlich, dass Energiesicherheit im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Agenda stehen muss", zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus dem Entwurf der Abschlusserklärung des Gipfels in Brüssel. Nötig sei es, die Energieversorgung allmählich breiter aufzustellen und die nötige Infrastruktur zu modernisieren.
Kanzlerin Merkel hatte bereits am Mittwoch im Bundestag gesagt, die Beschlüsse der G7-Energieminister sollten verhindern, "dass Energie als politisches Zwangsmittel eingesetzt wird". Russland versucht, die Ukraine unter anderem mit einem höheren Preis für die Gaslieferungen unter Druck zu setzen. Bei einer Drosselung der Lieferungen wäre auch die Gasversorgung für viele EU-Staaten in Frage gestellt.
+++ 09.09 Uhr: G7-Gipfel setzt Beratungen fort +++
Die G7 nehmen in Brüssel ihre Beratungen wieder auf. Wichtigste Themen am zweiten und letzten Tag des Gipfels sind die Weltwirtschaft, der Klimawandel und die Energieversorgung. Der Gipfel endet am Nachmittag. Am späten Mittwochabend einigte sich die Runde auf eine Erklärung zur Ukraine.
+++ 00.05 Uhr: Hollande hält an Rüstungsdeal mit Moskau fest +++
Das heikle Thema französischer Rüstungsgeschäfte mit Russland ist bei den Beratungen der Staats- und Regierungschefs der führenden westlichen Industrienationen (G7) zur Ukraine-Krise ausgeklammert worden. Man habe nicht über den 2011 geschlossenen Vertrag über die Lieferung von zwei Hubschrauberträgern der Mistral-Klasse gesprochen, erklärt Frankreichs Präsident François Hollande nach einem Arbeitsessen mit seinen Amtskollegen aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan.
Bislang gebe es keine Sanktionen, die der für Oktober geplanten Lieferung des ersten Schiffes entgegenstünden. "Wir erfüllen den Vertrag, und das ist völlig legal", so Hollande.