Wegen der Schließung eines russischen Senders in Deutschland weist Moskau zwei ARD-Mitarbeiter aus Russland aus. Wie die "Tagesschau" berichtet, handelt sich um den ARD-Korrespondenten Frank Aischmann und um den technischen Mitarbeiter des ARD-Studios in Moskau, Sven Feller.
Wie die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch mitteilte, ist dies eine Vergeltungsmaßnahme für das von den deutschen Behörden verhängte "Arbeits- und Aufenthaltsverbot" für die Korrespondenten des russischen Senders Perwy Kanal (Erster Kanal) in Deutschland. Als "Antwort" darauf würden entsprechende Maßnahmen gegen die Journalisten des Moskauer Büros der ARD ergriffen. Russland sei grundsätzlich bereit, neues ARD-Personal zu akkreditieren. Dies könne aber nur geschehen, wenn russische Journalisten in Berlin ihrer Arbeit nachgehen könnten, erklärt das Ministerium weiter. Die ARD bestätigte den Vorfall. Bei den Personen handelt es sich demnach um den Korrespondenten Frank Aischmann sowie einen technischen Mitarbeiter.
Ausweisung von ARD-Journalisten Vergeltungsmaßnahme Russlands
Russland hatte Deutschland zuvor vorgeworfen, eine Schließung des deutschen Büros des russischen Staatssenders Perwy Kanal (Erster Kanal) angeordnet zu haben, und hat dazu Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Der Berlin-Korrespondent des Fernsehsenders, Iwan Blagoj, berichtete in einem fünfminütigen Beitrag über die Entscheidung in Deutschland. Demnach wird der russische Sender in einem Dokument der deutschen Behörden als Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands und als gefährliches Propagandaorgan bezeichnet.
Die Bundesregierung hat den Vorwurf der Schließung eines russischen TV-Senders zurückgewiesen. "Die russischen Behauptungen sind falsch, die Bundesregierung hat das Büro nicht geschlossen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin. Er könne "nur mutmaßen", dass es sich um eine aufenthaltsrechtliche Maßnahme der Landesbehörden gehandelt habe.