Die USA verlegen wegen der Unruhen in Libyen zwei Landungsschiffe und Hunderte Marineinfanteristen ins Mittelmeer. Dort könnten sie falls nötig bei Evakuierungen helfen und humanitäre Hilfe leisten, sagte Verteidigungsminister Robert Gates am Dienstag. Der US-Generalstabschef Admiral Mike Mullen wies darauf hin, dass seine Regierung alle denkbaren Optionen prüfe, aber noch keine Entscheidung getroffen habe.
Ägyptische Behörden teilten mit, die Landungsschiffe "Kearsarge" - mit bis zu 2000 Marineinfanteristen an Bord - und "Ponce" sollten in der Nacht zum Mittwoch in den Suez-Kanal in Richtung Mittelmeer einfahren. Am Montag hatte der Zerstörer "Barry" bereits diese Strecke zurückgelegt.
Die Regierung von Präsident Barack Obama hat angekündigt, Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge näher an Libyen zu verlegen. Dort kämpft Machthaber Muammar Gaddafi aller internationaler Rücktrittsforderungen zum Trotz gegen einen Volksaufstand, der zunehmend einem Bürgerkrieg ähnelt. Experten halten es für unwahrscheinlich, dass die USA militärisch eingreifen, auch wenn die Regierung keine Option ausgeschlossen hat.