Als der eine schon seine ersten Hits hatte, war der andere noch Erstsemester. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre befreite sich Bruce Springsteen mit Hilfe von Musik aus der Enge seiner Heimat im Osten der USA, während Barack Obama, ebenfalls aus einfachen Verhältnissen stammend, eine akademische Laufbahn einschlug. Aus den Außenseitern wurden Weltstars. Kurz bevor der Jüngere von ihnen 2008 ins Weiße Haus eingezog, hatten sie sich kennengelernt, seitdem Obama aus dem Amt geschieden ist, verbindet ihn mit der zwölf Jahre älteren Rocklegende eine "unwahrscheinliche Freundschaft" – so heißt auch die erste Folge ihres Podcasts "Renegades: Born in the USA".
In acht Folgen sprechen sie über Identität, die Zukunft ihres Landes, ihre Ehen – und die Frage, was einen guten Vater ausmacht. Daraus ist nun ein Buch entstanden, das ebenfalls "Renegades: Born in the USA" heißt und Ende Oktober auf Deutsch erscheint. Der stern veröffentlicht vorab exklusiv Auszüge - hier können Sie sie in Gänze lesen.
Ganz privat: Barack Obama und Bruce Springsteen
"Bei allem äußerlichen Erfolg sind Bruce und ich uns einig, dass der wichtigste Anker über die Jahre hinweg unsere Familien gewesen sind", sagt etwa Barack Obama. "Wir hatten das Glück, bemerkenswerte, starke, unabhängige Frauen zu finden, die uns anspornen und herausfordern und erden – und uns ins Gesicht sagen, wenn wir Blödsinn reden.“
Überhaupt, das Privatleben. Wie geht es Superstars, wenn sie bei der Familie sind und einfach nur der Mensch Barack oder der Mensch Bruce sind? Bei ihnen hört sich das so an:
Springsteen: "Unterwegs bist du der King."
Obama: "Und zu Hause bist du nicht der King."
Springsteen: "Richtig. Wenn du zurückkommst, bist du nicht der King. Du bist der Chauffeur! Morgens bist du der Frühstückskoch. Und es ist so: Du musst an einem Punkt in deinem Leben sein, an dem du das liebst."

"Renegades – Born in the USA" gewährt tiefe Einblicke in das Privatleben des ehemaligen US-Präsidenten und von "Boss" Bruce Springsteen. Etwa wie Obamas Kinder damit umgegangen sind, dass immer erst Secret Service kommen musste, bevor seine Töchter zum Spielen Freunde besuchen wollten. Oder wie sich Springsteen bei seinem kleinen Sohn entschuldigt hat, weil er glaubte, ihm falsche Dinge beigebracht zu haben.