#WhyIDidntReport stern-Reporter in New York: Der bewegende Protest von Gewaltopfern gegen Kavanaugh und Trump

#WhyIDidntReport: stern-Reporter in New York: Der bewegende Protest von Gewaltopfern gegen Kavanaugh und Trump
La Roca: "Was ihr euch vorgenommen habt, braucht viel Mut. Wir lassen die Leute – die denken, dass sie damit ungeschoren davonkommen – wissen, dass es Zeit für sie ist, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Und sich zu entschuldigen!"
Der Twitter-Aufschrei #WhyIDidntReport hat diese New Yorker auf die Straße geholt. Zu Deutsch: "Warum ich nicht zur Polizei gegangen bin". Hunderte Frauen und Männer protestieren vor der New Yorker City Hall gegen sexuelle Gewalt und die Verhöhnung der Opfer. 
stern-Reporter König: "Was ist der Hintergrund dieses Protestes? Was ist der Hintergrund dieser Geschichte? Christine Blasey Ford, eine 51-jährige anerkannte Psychologieprofessorin, beschuldigt Brett Kavanaugh, den Kandidaten der Republikaner für den Obersten Gerichtshof, von Donald Trump persönlich ausgesucht. Diese Frau beschuldigt Brett Kavanaugh, sie vor 36 Jahren sexuell misshandelt zu haben."
Opfer von sexuellem Missbrauch berichten auf sozialen Medien, warum sie nach der Tat nicht zur Polizei gegangen sind.
Sie sprechen über Angst, Wut und Scham. Der Protest ist auch eine Reaktion auf US-Präsident Trump, der mit einem Tweet Öl ins Feuer der Debatte schüttete.  
"Donald Trump versucht alles, die Glaubwürdigkeit dieser Zeugin zu untergraben. Er hat vor drei Tagen auf Twitter scheinheilig gefragt: Wenn das so schlimm sei, wie sie erzählt – Ford war damals 15 und Kavanaugh 17 – warum ist das junge Mädchen dann nicht zur Polizei gegangen? Warum sind – wie Trump scheinheilig ausdrückt– ihre lieben Eltern nicht zur Polizei gegangen? Er tut alles, damit die Glaubwürdigkeit dieser Frau erschüttert wird. Er hat nur ein Ziel: Brett Kavanaugh soll Richter am Obersten Gerichthof der USA werden."
Das wollen die gesammelten Demonstranten auf jeden Fall verhindern.   
"Diese Position ist sehr einflussreich. Richter, die einmal ernannt sind, sitzen auf Lebenszeit in diesem Gericht. Kavanaugh, ein ausgemachter Konservativer, gilt als "Hardliner". Viele fürchten, dass er gerade in Immigrations- und Abtreibungsfragen die Position des Gerichtes weiter nach rechts verschieben könnte."
Jens König, US-Korrespondent des stern, berichtet aus New York: Zahlreiche Opfer von sexueller Gewalt haben vor dem Rathaus gegen Brett Kavanaugh demonstriert. Der Protest richtet sich auch gegen US-Präsident Trump, der mit einem Tweet Öl ins Feuer der Debatte goss.