Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan traf sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus mit Machthaber Baschar al Assad, dessen Führung seit etwa einem Jahr die Protestbewegung im eigenen Land brutal unterdrücken lässt. Annan vertritt als Sondergesandter die Vereinten Nationen und die Arabische Liga bei dem Treffen.
Das syrische Staatsfernsehen berichtete, bei dem Gespräch zwischen Annan und Assad herrschte eine "positive Atmosphäre", ohne weitere Angaben zu machen.
Arabische Liga sitzt am Abzug, Russland warnt
Zuvor war Annan bei einem Treffen der Außenamtschefs der Länder der Arabische Liga in Kairo, zu dem auch der russische Außenminister Sergej Lawrow angereist war. Dieser hatte nach einem Gespräch mit Annan jede "grobe Einmischung" der internationalen Gemeinschaft in den gewaltsamen Konflikt in Syrien erneut abgelehnt. Russland ist Syriens engster Verbündeter.
Das Golfemirat Katar sieht hingegen die Zeit für einen Einsatz arabischer und anderer internationaler Truppen in Syrien gekommen. Ein militärisches Eingreifen sei angesichts der brutalen Gewalt mit tausenden Toten in dem Land notwendig, sagte der katarische Außenminister und Regierungschef Scheich Hamad ben Dschassem al Thani.
Am Morgen hatte die syrische Armee nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten eine Großoffensive auf die Protesthochburg Idlib im Nordwesten des Landes gestartet. Seit dem Beginn der Proteste im vergangenen Jahr sollen bisher etwa 8500 Menschen in Syrien getötet worden sein.