Machtübernahme in Kabul China heißt die Taliban willkommen und erklärt sich zu "freundlichen Beziehungen" bereit

Taliban-China-Gipfel
Erste Kontaktaufnahme: Chinas Außenminister Wang Yi (r.) und Mullah Abdul Ghani Baradar, afghanischer Führer der Taliban bei einem Treffen Ende Juli
© Li Ran/XinHua / DPA
Nach der Eroberung Afghanistans durch die Taliban ist das Land für den Westen tabu. Diese Gelegenheit nutzt China sofort: Die Führung in Peking bietet den neuen Herrschern im Nachbarland "freundliche Beziehungen" an – nicht ganz uneigennützig.

China hat sich nach der Eroberung von Kabul durch die Taliban zu "freundlichen Beziehungen" mit den neuen Machthabern in Afghanistan bereiterklärt. "China respektiert das Recht des afghanischen Volkes, unabhängig sein eigenes Schicksal zu entscheiden und ist bereit, freundliche und kooperative Beziehungen mit Afghanistan" zu unterhalten, erklärte Außenamtssprecherin Hua Chunying. China und Afghanistan teilen eine 76 Kilometer lange Grenze. 

China empfängt Taliban-Abordnung 

Bereits im Juli hatte der chinesische Außenminister Wang Yi eine Delegation der Taliban empfangen. Peking fürchtet angesichts der Machtübernahme der Islamisten mögliche Auswirkungen auf separatistische Bestrebungen in der mehrheitlich von muslimischen Uiguren bewohnten Region Xinjiang im Westen Chinas. Auf der anderen Seite würde Stabilität in dem rohstoffreichen Nachbarland neue wirtschaftliche Möglichkeiten für China eröffnen.

 

Afghanistan zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und ist stark auf internationale Hilfe angewiesen. Das Land verfügt über lukrative Bodenschätze, die für Nachbarländer wie China und Indien interessant sind, die Sicherheitslage war aber bisher nie stabil genug um einen Abbau zu ermöglichen.

DPA
nik