Chronik Die Entführung der deutschen Ingenieure im Irak

Gut drei Monate dauerte die Geiselhaft der beiden Leipziger René Bräunlich und Thomas Nitzschke im Irak. Eine Chronik.

02. Mai

Die im Irak entführten deutschen Ingenieure Thomas Nitzschke und Rene Bräunlich sind frei. Es folgt eine Chronik der Ereignisse:

24. Januar

Die aus dem Raum Leipzig stammenden Ingenieure werden auf dem Weg zu einer Fabrik in der Stadt Baidschi nördlich von Bagdad verschleppt. Im Auswärtigen Amt wird ein Krisenstab eingesetzt.

25. Januar

Die Lebensgefährtin von Rene Bräunlich appelliert in mehreren Zeitungen an die Geiselnehmer, ihren Partner freizulassen.

26. Januar

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos appelliert im Bundestag an die Entführer, die beiden Deutschen freizulassen.

27. Januar

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira strahlt ein auf den Entführungstag datiertes Video aus. Darin bitten die beiden Ingenieure die Bundesregierung, alles für ihre Freilassung zu tun. Auf dem Band sind hinter den Entführten vier vermummte und bewaffnete Männer zu sehen, die einen Angaben zufolge der Gruppe Ansar Al-Tauhid Wa-Sunna angehören.

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert öffentlich die sofortige Freilassung der beiden Deutschen.

29. Januar

In Leipziger Kirchen wird für die Entführten gebetet.

30. Januar

Erste Mahnwache vor der Leipziger Nikolai-Kirche für Thomas Nitzschke und Rene Bräunlich.

31. Januar

Al-Dschasira strahlt ein zweites Video aus, das auf den 29. Januar datiert ist. Darin setzen die Entführer der Bundesregierung eine Frist von 72 Stunden zur Erfüllung ihrer Forderungen nach Einstellung der Zusammenarbeit mit dem Irak und der Schließung der deutschen Botschaft in Bagdad. Zudem verlangen sie den Abzug aller deutschen Unternehmen aus dem Irak. Die Geiselnehmer drohen mit der Ermordung der Deutschen, sollte die Bundesregierung den Forderungen nicht nachkommen.

02. Februar

Die Mütter der Entführten flehen in einem bewegenden TV-Appell um Gnade für ihre Söhne.

03. Februar

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier appellieren im arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira an die Entführer, die beiden Männer freizulassen.

13. Februar

Der arabische Fernsehsender Al-Arabija strahlt ein weiteres Band aus, das die beiden Deutschen und ihre Geiselnehmer zeigt. Das Video zeigt als Aufnahmedatum den 11. Februar.

15. Februar

In Medienberichten wird über eine baldige Freilassung der Geiseln spekuliert. Der Moslem-Rat im Irak nennt den Bericht falsch.

21. März

Die ARD berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreisen von neuen Lebenszeichen der Deutschen.

9. April

In einem neuen Video bittet Nitzschke eindringlich um Hilfe: "Wir sind am Ende unserer Nerven." Nitzschke und Bräunlich machen einen erschöpften und verzweifelten Eindruck. Das Video trägt als Aufnahmedatum den 28. März.

2. Mai

Die beiden Geiseln befinden sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes wieder in Freiheit.

Reuters
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