Rice wurde Mitte Januar vom US-Senat bestätigt und übernahm die Amtsgeschäfte von ihrem Vorgänger Colin Powell. Der Senat stimmte mit 85 zu 13 Stimmen für Rice.
Auf Druck der Demokraten, die Rice in der Anhörung wegen der Irak-Politik heftig kritisierten, war die Abstimmung zuvor verschoben worden. Im Senat gab es so viele Gegenstimmen wie für keinen anderen Außenminister seit dem Zweiten Weltkrieg. Gegen Rice stimmten unter anderem Edward M. Kennedy und Bushs unterlegener Herausforderer um das Präsidentenamt, John Kerry.
Neben dem Irak gehören die neuen Bemühungen um den Friedensprozess im Nahen Osten zu den wichtigsten Themen der US-Außenpolitik. Zudem stehen die Konflikte über die Atomprogramme Nordkoreas und des Iran ganz oben auf der Tagesordnung der neuen Ministerin, die als Vertraute von Präsident George W. Bush gilt.
Condoleezza Rice wurde am 14. November 1954 in Birmingham im US-Staat Alabama geboren. Ihr Vorname soll sich von der musikalischen Vortragsanweisung "con dolcezza" ableiten - "mit Sanftmut". Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft spezialisierte sie sich auf Osteuropa, die damalige Sowjetunion und internationale Sicherheitspolitik. Bereits George Bush, den Vater des jetzigen Präsidenten, beriet Rice in Fragen der Außenpolitik und prägte in dieser Zeit die Beziehungen Washingtons zu Moskau.
Bis zu ihrer Ernennung als Nationale Sicherheitsberaterin vor vier Jahren war Rice Dekanin der Stanford-Universität in Kalifornien. Zurück im Weißen Haus musste sie immer wieder zwischen Powell und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vermitteln, die oft gegensätzliche Positionen vertraten.