US-Präsident Trump will nun doch keine Comey-Bänder haben - "Ermittlungen nicht behindert"

Donald Trump Comey-Bänder
Donald Trump mit Frau und Vizepräsidenten-Paar Pence (r.) beim traditionellen Picknick des US-Kongresses im Garten des Weißen Hauses
© Alex Brandon/AP/DPA
Hat er oder hat er keine Aufzeichnungen von seinen Gesprächen mit dem von ihm gefeuerten FBI-Chef James Comey? Donald Trump sagt, er selbst besitze zwar keine Bänder, aber könne auch nicht ausschließen, dass es welche gebe.

Nach wochenlangem Rätselraten hat US-Präsident Donald Trump eingeräumt, dass er keine Aufnahmen von Gesprächen mit dem damaligen FBI-Chef James Comey im Weißen Haus hat. Trump selbst hatte dieses Thema vor mehr als 40 Tagen in die Welt gesetzt. Nun schrieb der Präsident auf Twitter, weder habe er Aufnahmen gemacht, noch sei er in deren Besitz.

Trump weiß nichts von Aufzeichnungen

Trump fügte aber hinzu, angesichts des vielen Abhörens der letzten Zeit, einer breiten elektronischen Überwachung und des illegalen Weitergebens von Informationen wisse er nicht, ob von den Gesprächen mit Comey Aufzeichnungen existierten. Mit dieser Formulierung schloss Trump nicht aus, dass das Weiße Haus möglicherweise verwanzt sei.

Trump hatte Comey am 9. Mai überraschend entlassen. Drei Tage später twitterte der Präsident, Comey solle besser darauf hoffen, dass es keine Bänder der Gespräche gebe, bevor er Informationen an Medien durchsteche.

Der Präsident dürfte damit auf einen Bericht der "New York Times" reagiert haben, wonach er Comey bei einem Abendessen im Weißen Haus ein Loyalitätsversprechen abgenommen habe. Die Äußerungen des Präsidenten wurden allgemein als kaum verhüllte Drohung an Comey verstanden.

"Keine geheimen Absprachen mit Russland"

Seither wird über etwaige Aufnahmen spekuliert. Senatsmitglieder und Medien forderten Trump auf, sie zu veröffentlichen. Nun versucht Trump, das Thema selber wieder abzuräumen.

Dieses Verhalten kann als klassisches Beispiel einer der selbst zugefügten Beschädigungen Trumps gelten. Letztlich könnte es dazu geführt haben, dass Comey seine Aufzeichnungen über das Gespräch mit Trump an die "New York Times" weitergab - was schließlich die Einsetzung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller nach sich zog, der nun auch Trump selbst im Fokus hat.

Donald Trump äußert sich bei Fox News

Im Sender Fox News betonte der US-Präsident erneut, dass er keinen Einfluss auf FBI-Ermittlungen genommen habe, noch dass es eine Zusammenarbeit mit Russland währrend des Wahlkampf gegeben habe. "Sehen Sie, es gab keine Behinderung, und es gab keine geheimen Absprachen, so Trump laut einer Vorabmeldung des Senders.

nik/DPA

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