Die italienische Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi hat trotz heftiger Proteste des Vatikans einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von "Ehen ohne Trauschein" verabschiedet. Der Ministerrat einigte sich auf einen Vorschlag, nach dem unverheiratete Paare ihre Lebensgemeinschaft registrieren lassen und damit einige Rechte Verheirateter genießen können.
In dem Gesetzestext werden sowohl hetero- als auch homosexuelle Partnerschaften berücksichtigt. Unter anderem kann sich demnach ein Lebenspartner nach dem Tod des anderen dessen Pension oder Mietvertrag übertragen lassen.
Der Entwurf geht allerdings nicht so weit wie in anderen europäischen Staaten. Damit wollte die Regierung Prodi einen angemessenen Kompromiss sowohl für den radikalen als auch für den christlichen Flügel innerhalb der Koalition finden. Die Mitte-Rechts-Opposition kündigte bereits an, im Parlament gegen die Pläne stimmen zu wollen.