Erbeben auf Java Polizei fahndet nach Plünderern

Nachdem die schwierige Versorgung im Erdbebengebiet Fortschritte gemacht hat, wird die Angst vor Plünderern groß. 6000 Polizisten sind im Einsatz, um Diebe, die sich als Helfer verkleidet hatten, aufzuspüren.

Aus Angst vor Plünderern im Erdbebengebiet auf der indonesischen Insel Java sind rund 6000 Polizisten in die Katastrophenregion entsandt worden. Anlass waren Berichte, nach denen als Helfer verkleidete Diebe wertvolle Gegenstände wie etwa Motorräder gestohlen hätten, meldeten indonesische Medien.

Die Zahl der Todesopfer wurde unterdessen unverändert mit mehr als 6234 angegeben. Bei dem verheerenden Erdstoß der Stärke 6,2 waren nach offizieller Darstellung zudem rund 46.000 Menschen verletzt worden, mehr als 33.000 davon schwer.

Hilfe nicht durch Formalitäten erschweren

"Alles geht voran, die Dinge laufen", sagte die Sprecherin des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, Amanda Pitt. Auch Helfer hatten von Fortschritten bei der schwierigen Versorgung der zehntausenden Verletzten und Obdachlosen berichtet. Zugleich räumten sie ein, dass logistische Probleme und verstopfte Straßen die Hilfsmaßnahmen weiter behinderten. Weit über ein Dutzend Länder, darunter auch Deutschland, entsandten inzwischen Einsatzkräfte oder Hilfsgüter ins Erbebengebiet.

Lebensmittel, Zelte, medizinische Versorgung und Trinkwasser erreichen zunehmend auch abgelegene Gegenden, berichteten indonesische Medien. Allerdings habe eine ganze Reihe von Dörfern immer noch keine Hilfe erhalten. Der indonesische Vizepräsident Jusuf Kalla wies bei einem Besuch in der Region die örtlichen Behörden an, die Hilfe für die Überlebenden nicht durch Formalitäten zu erschweren.

Mehr als 22.000 Patienten behandelt

Das Welternähungsprogramm verteilte 185 Tonnen Lebensmittel. Nach UN-Angaben wurden mittlerweile mehr als 22.000 Patienten im Erdbebengebiet behandelt. Dennoch sind örtliche Krankenhäuser nach wie vor überfüllt. Durch den Erdstoß verloren schätzungsweise 600.000 Menschen ihr Zuhause. Auch knapp 270 Schulen und 50 Kilometer Straßen sowie Brücken wurden den Angaben zufolge zerstört.

DPA
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