Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben auf der indonesischen Insel Java steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Nach Angaben des indonesischen Sozialministeriums kamen bei dem Erdstoß der Stärke 6,2 mindestens 5427 Menschen ums Leben. Unterdessen nahmen die Hilfsmaßnahmen für zehntausende Obdachlose und Verletzte weiter Fahrt auf. Auf dem Flughafen von Yogyakarta landeten weitere Maschinen mit dringend benötigten Hilfsgütern wie etwa Zelten und Nahrungsmitteln.
Zehntausende Menschen in der Erdbebenregion hatten zuvor die dritte Nacht in Folge trotz Regens unter freiem Himmel verbracht, weil sie ihr Haus verloren oder Angst vor neuen Erdstößen haben. Das Beben hatte rund 35.000 Häuser in Yogyakarta und Umgebung zerstört. Etwa 15.000 Menschen wurden verletzt. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes wurden bis zu 200.000 Menschen obdachlos. Rund 30 Länder sagten nach der Katastrophe Hilfe zu.
Nur mühsame Verteilung von Hilfsgütern
In entlegeneren Gegenden des Erdbebengebietes hatten Überlebende geklagt, Hilfe erreiche sie nur schleppend. Mindestens 5000 Zelte würden benötigt, doch bislang stünden nur weniger als 100 zur Verfügung. Neben der Bereitstellung von Notunterkünften sei die Bergung der Leichen die dringlichste Aufgabe. Die Behörden räumten mit Blick auf das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Betroffenen ein, zunächst noch Mühe mit der Verteilung von Hilfsgütern zu haben, da es an Lastwagen und Personal fehlte. Die Kliniken in der Region sind angesichts tausender Verletzter überlastet. Inzwischen sind jedoch zahlreiche internationale und indonesische Hilfsorganisationen im Katastrophengebiet vertreten. Die Staatengemeinschaft sagte Millionen Euro an Finanzhilfen, Notfallversorgung und Unterstützung durch Katastrophenhelfer zu. Deutschland stellte 500.000 Euro an Soforthilfe zur Verfügung.
Die indonesische Regierung hatte das Erdbebengebiet für mindestens drei Monate zum Notstandsgebiet erklärt. Jakarta werde voraussichtlich umgerechnet 100 Millionen Euro für die Nothilfe und den Wiederaufbau zur Verfügung stellen, hieß es.