U-Haft verlängert US-Journalist Evan Gershkovich bleibt in russischem Gefängnis

"Wall Street Journal"-Journalist Evan Gershkovich wurde im März in Russland festgenommen
"Wall Street Journal"-Journalist Evan Gershkovich wurde im März in Russland festgenommen
© Natalia Kolesnikova / AFP
Ein Gericht in Russland hat die Untersuchungshaft gegen den wegen angeblicher Spionage festgenommenen US-Journalisten Evan Gershkovich um drei Monate verlängert. Die USA forderten die "sofortige Freilassung".

Der in Russland festgenommene US-Journalist Evan Gershkovich muss weitere drei Monate in Untersuchungshaft bleiben. "Das Gericht hat einem Antrag der Ermittlungsbehörden zugestimmt (...) die Haft bis zum 30. August zu verlängern", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti die Pressestelle des Gerichts am Dienstag. Mit dieser Entscheidung folgt das Gericht Forderungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.

Evan Gershkovich im März in Russland festgenommen

Der Reporter des "Wall Street Journal" war im März festgenommen worden. Russland wirft ihm Spionage vor, was Gershkovich ebenso wie die US-Regierung kategorisch zurückweist. Ursprünglich sollte seine Untersuchungshaft am 29. Mai enden.

Der Prozess wird Angaben des Kremls zufolge aufgrund der Vertraulichkeit der Spionagevorwürfe unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Auch Gerichtsdokumente werden nicht veröffentlicht.

Gershkovich ist der erste ausländische Journalist, der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Russland wegen Spionage festgenommen wurde. Er verbringt seine Untersuchungshaft in Moskaus Lefortowo-Gefängnis, das dafür bekannt ist, seine Insassen fast komplett zu isolieren. 

US-Botschafterin Lynne Tracy hatte den Reporter Mitte April im Gefängnis besucht und mitgeteilt, er sei bei "guter Gesundheit". Zwei weitere konsularische Besuche hatten russische Behörden verweigert, nachdem die USA mehreren russischen Journalisten für eine geplante Reise kein Visum ausgestellt hatten.

AFP
wue