Die Kanarischen Inseln werden immer öfter Ziel afrikanischer Flüchtlinge. Mehr als 3000 sollen seit Anfang des Jahres mit Booten von Westafrika - überwiegend von Mauretanien aus - auf die Inselgruppe gelangt sein. Rund 1000 Menschen sind dabei in den vergangenen Monaten ums Leben gekommen.
Nun ist erneut ein Versuch gescheitert, die EU über Spanien zu erreichen: 32 afrikanische Flüchtlinge sind bei der Fahrt über den Atlantik ertrunken. Ihr Boot war nach Angaben der mauretanischen Behörden vor der Küste des westafrikanischen Wüstenstaates mit einem anderen Schiff zusammengestoßen und gesunken. 25 Insassen des Bootes wurden von einem mauretanischen Fischkutter gerettet und an Land gebracht.
Die insgesamt 57 Afrikaner waren nach spanischen Presseberichten vor zweieinhalb Wochen im Norden Mauretaniens in der Hafenstadt Nouadhibou zur Überfahrt auf die Kanaren aufgebrochen. Die Strömung brachte das Boot vom Kurs ab. "Wir verließen Nouadhibou vor über einem Monat und hatten 17 Tage kein Essen", berichtet ein Überlebender des zweiten Schiffes.
Zudem erlitten sie von der starken Sonneneinstrahlung Verbrennungen. Sie wurden in der Hauptstadt Nouakchott in Krankenhäuser gebracht. Die Flüchtlinge stammten aus Senegal, Mali und Gambia.
Erst Ende März hat Spanien damit begonnen, illegale afrikanische Zuwanderer von den Kanarischen Inseln nach Mauretanien abzuschieben. Die spanische Regierung ist zuvor mit Mauretanien darin überein gekommen, gemeinsam dem Flüchtlingsstrom Einhalt zu gebieten. Spanien stellte den Mauretanien neben dem Zeltlager Patrouille-Schiffe zur Überwachung der Küste zur Verfügung. Mauretanien erlaubte im Gegenzug die Rückführung eines Teils der Flüchtlinge.