Sie haben völlig konträre Ansichten zu EU und Globalisierung: Die Programme der französischen Präsidentschaftsfinalisten Emmanuel Macron und Marine Le Pen unterscheiden sich stark. Ein Vergleich:
Einwanderung
Marine Le Pen: Die Rechtspopulistin will die Einwanderung drastisch einschränken und die Bedingungen des Asylrechts einschränken. Wer illegal nach Frankreich kommt, soll keine Chance auf Legalisierung und Staatsbürgerschaft haben.
Emmanuel Macron: Er will lokale Integrationsprogramme schaffen. Am aktuellen Flüchtlingskurs will er festhalten. Asylanträge sollen in höchstens sechs Monaten bearbeitet werden.
Europa
Le Pen: Sie will die Euro-Währung verlassen und raus aus dem Schengen-Raum für Reisen ohne Grenzkontrollen. Außerdem verspricht sie ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Frankreichs.
Macron: Der Ex-Wirtschaftsminister will die Eurozone in einer engen Partnerschaft mit Deutschland reformieren. Die Eurozone soll einen eigenen Haushalt, ein Parlament und einen Finanzminister bekommen.
Sicherheit
Le Pen: Ausweisung von ausländischen Straftätern und Menschen, die von Behörden als islamistische Gefährder eingestuft werden. Sie plant die Einstellung von 15.000 Polizisten und 40.000 neue Gefängnisplätze.
Macron: Er will 10.000 neue Polizisten einstellen und 15.000 Gefängnisplätze schaffen. Er will die Arbeit der Geheimdienste im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bündeln.
Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik
Le Pen: Sie will zur Rente mit 60 statt 62 zurückkehren und weniger Steuern für Geringerverdiener. Produkte von Firmen, die Fabriken ins Ausland verlagern, sollen mit 35 Prozent besteuert werden.
Macron: Der Ex-Wirtschaftsminister will das Land wettbewerbsfähiger machen, 120.000 Stellen im öffentlichen Dienst abbauen und in fünf Jahren 60 Milliarden Euro einsparen.