Frankreich 1,5 Millionen Demonstranten erwartet

Am Samstag wird in Paris eine gigantische Demonstration gegen die Arbeitsmarktreformen stattfinden: Die Gewerkschaften erwarten 1,5 Millionen Teilnehmer.

Um das Schlimmste zu verhindern, hat Staatspräsident Chirac vorab noch schnell Gespräche angeboten. Nach den Straßenschlachten vom Donnerstag hat Frankreichs Präsident Jacques Chirac die Gewerkschaften aufgefordert, Gespräche über die umstrittene Arbeitsmarktreform zu führen. Für Samstag ist eine Großdemonstration geplant, zu der 1,5 Millionen Menschen erwartet werden.

Regierungsmitglieder gaben sich versöhnlich, um die Krise zu entschärfen. Sie versprachen, das Problem zu lösen und machten eine kleine Gruppe von Krawallmachern für die Ausschreitungen verantwortlich. In Paris hatten Jugendliche die Polizei mit Flaschen und Steinen beworfen, die die Randalierer daraufhin mit Tränengas und Wasserwerfern auseinander trieben. Ein Kiosk und ein Auto gingen in Flammen auf, zahlreiche Fenster und Geschäfte wurden zertrümmert. Hunderte Personen wurden festgenommen.

68 Prozent Ablehnung

"Sie wissen, die Regierung ist zum Dialog bereit und ich hoffe, er wird so schnell wie möglich beginnen", sagte Chirac am Freitag bei einer Feier im Elysee-Palast. Gewerkschaften und Studentengruppen haben Gespräche bisher abgelehnt. Einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der Zeitung "Le Parisien" zufolge sind rund 68 Prozent der Bevölkerung gegen die geplanten CPE-Verträge. Diese sollen es Firmen unter anderem erlauben, Angestellten unter 26 Jahren eine zweijährige Probezeit aufzuerlegen. Kritikern zufolge werden sie damit der Willkür ihrer Chefs ausgesetzt. Die Regierung will mit der Einführung der CPE-Verträge die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen und hofft, mehr Firmen würden so junge Menschen anstellen.

AP · Reuters
Reuters/AP