Bei einer religiös motivierten Schießerei nahe Kairo sind mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter vier koptische Christen. Sechs weitere Menschen seien im Bezirk Kaljubia nördlich der Hauptstadt verletzt worden, verlautete am Samstag aus Sicherheitskreisen. Über die Identität des fünften Todesopfers war zunächst nichts bekannt. Von koptischen Vertretern hieß es, insgesamt seien seit Freitagabend womöglich sogar sieben Menschen getötet worden.
Seinen Ursprung hatte der Streit offenbar in den Bemerkungen eines etwa 50 Jahre alten Muslims, der sich über Hakenkreuz-Schmiereien mehrerer Kinder an einer religiösen Einrichtung in der Ortschaft Al-Chussus empörte. Der Mann habe dabei die christliche Glaubensgemeinschaft und das religiöse Kreuzsymbol beleidigt und sei darüber mit einem jungen Christen aneinandergeraten, sagten Angehörige der Sicherheitskräfte. Anschließend sei die Situation zu einem Schusswechsel mit automatischen Waffen zwischen Muslimen und Christen ausgeartet. Die Zusammenstöße hätten sich bis zum Samstagmorgen fortgesetzt.
Etwa sechs bis zehn Prozent der 83 Millionen Ägypter gehören der koptischen Minderheit an. Bei gewalttätigen Konflikten zwischen Christen und der muslimischen Mehrheit im Land sind in der Vergangenheit immer wieder Menschen zu Tode gekommen oder verletzt worden.