Der künftige US-Präsident Barack Obama lässt mögliche Kontakte seiner Mitarbeiter zu dem unter massivem Korruptionsverdacht stehenden Gouverneur seines Heimatstaats Illinois prüfen. Das Ergebnis einer entsprechenden internen Untersuchung werde in den nächsten Tagen offengelegt, sagte Obama vor Journalisten.
Wollte Jesse Jackson Jr. das Amt kaufen?
Ein am Freitag veröffentlichter Zeitungsartikel bringt unterdessen den Sohn des Bürgerrechtlers Jesse Jackson mit Gouverneur Rod Blagojevich in Verbindung. Die "Chicago Tribune" berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen, Geschäftsleute mit Verbindungen zu Jesse Jackson Jr. und Blagojevich hätten darüber gesprochen, dass der Gouverneur dem Abgeordneten gegen die Zahlung von einer Million Dollar den freigewordenen Senatssitz Obamas zuteilen könnte.
Ein Geschäftsmann und ein Vertrauter Blagojevichs hätten den Teilnehmern eines Treffens am 31. Oktober erklärt, sie müssten diese Summe aufbringen, um sicherzustellen, dass der Gouverneur entsprechend handele, schrieb das Blatt. Der Anwalt von Jackson Jr. erklärte, dieser habe mit dem genannten Geschäftsmann zwar über den Senatssitz gesprochen, ihn aber niemals aufgefordert, deswegen tätig zu werden.
Blagojevich wird beschuldigt, von Politikern Geld verlangt zu haben, wenn er ihnen das freigewordene Mandat zuteile. Der Gouverneur hat die Befugnis, einen Nachfolger für Obama zu bestimmen, der dessen Sitz im US-Senat bis zur nächsten regulären Wahl einnimmt. Blagojevich wurde deswegen und wegen weiterer Vorwürfe am Dienstag vorübergehend festgenommen. Obama forderte ihn am Donnerstag erneut zum Rücktritt auf.