Das kommunistische Nordkorea will seine Grenze zu Südkorea für Tourismus und Zusammenführungen von Familien durchlässiger machen. Künftig soll der Grenzübertritt auf dem Landweg wieder möglich sein, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Montag. Im Oktober soll es zudem wieder Treffen von Familien geben, die seit dem Krieg von 1953 getrennt sind.
Der Entscheidung ging ein Treffen zwischen Machthaber Kim Jong Il und der Chefin des südkoreanischen Hyundai-Konzerns, Hyon Jong Un, voraus. Die Hyundai Group betreibt einen Ferienpark für Südkoreaner im Norden und ein Gewerbegebiet jenseits der Grenze. Beides sind lukrative Einnahmequellen für die nordkoreanische Führung.
Die Vorhaben waren in Gefahr geraten, seit sich die Beziehungen zwischen beiden Staaten mit der Amtsübernahme von Südkoreas Präsident Lee Myung Bak vor 18 Monaten abgekühlt hatten. Lee fährt einen härteren Politikkurs gegenüber dem Norden. Zwischen beiden Staaten gilt seit dem Krieg 1953 ein Waffenstillstand, aber kein Friedensvertrag.
In der jüngsten Zeit verschlechterten sich die Beziehungen zwischen beiden Staaten auch deswegen, weil Nordkorea die Entwicklung von Atomwaffen mit Tests und Raketenerprobungen forciert hatte. Erst am Sonntag drohte Nordkorea den USA und Südkorea mit einem Atomschlag. Anlass ist der Beginn eines gemeinsamen Militärmanövers der beiden Länder am Montag.