Die USA haben am Wochenende zwölf Guantanamo-Insassen aus Afghanistan, dem Jemen und Somaliland in ihre Heimat überstellt. Wie das Justizministerium in Washington am Sonntag mitteilte, fanden die Überstellungen der sechs Jemeniten, vier Afghanen und zwei Somalier in Absprache mit den zuständigen Behörden und mit "angemessenen Sicherheitsmaßnahmen" statt. Die Beratungen mit den zuständigen ausländischen Behörden würden fortgesetzt.
Von den verbliebenen rund 200 Häftlingen im Gefangenenlager in Guantanamo Bay auf Kuba stammt etwa die Hälfte aus dem Jemen. Bisher hatten die USA Vorbehalte dagegen, Guantanamo-Insassen aus diesem Land nach Hause zurückkehren zu lassen. Die Washingtoner Sicherheitsbehörden hegten Zweifel, ob die jemenitische Regierung in der Lage sei zu verhindern, dass sich die Rückkehrer extremistischen Gruppierungen anschließen, die im Norden und im Süden des Landes aktiv sind. US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, das umstrittene Lager bis Januar 2010 zu schließen. Im November räumte er ein, dass es ihm nicht gelingen werde, diesen Termin einzuhalten.