In einem Zug von Indien nach Pakistan sind nach offiziellen Angaben zwei Bomben explodiert und haben mindestens 64 Menschen getötet. Zwei weitere, nicht detonierte Bomben wurden im Zug und an den Gleisen gefunden. Die indische Regierung sprach von einem terroristischen Akt, der den Friedensprozess zwischen den beiden Nachbarstaaten untergraben solle. Pakistan verurteilte den Anschlag und forderte die indischen Behörden auf, die Täter zu bestrafen.
Eigentlich gilt der Zug als Symbol der Annäherung
Der Samjhauta-Express gilt als Symbol einer Annäherung zwischen den seit Jahrzehnten verfeindeten Staaten, die beide Atomwaffen besitzen. "Samjhauta“"bedeutet in der Hindi-Sprache Verständigung oder Übereinkunft. Die Eisenbahnlinie war 1976 neu eröffnet, nach dem Anschlag auf das indische Parlament 2001 aber wieder gesperrt worden. Der Verkehr auf der Strecke wurde dann 2004 wieder aufgenommen.
Das Unglück ereignete sich wenige Tage vor einem Besuch des pakistanischen Außenministers Khursheed Mehmood Kasuri in Neu-Delhi. Auf seiner Tagesordnung stehen Gespräche mit indischen Politikern, bei denen der stockende Friedensprozess zwischen den beiden Erzrivalen vorangebracht werden soll.
Die meisten Opfer kommen aus Pakistan
Der Zug befand sich auf dem Weg von Neu-Delhi nach Lahore im Norden Pakistans, als in der Nähe der Ortschaft Panipat etwa 80 Kilometer nördlich der indischen Hauptstadt die Bomben explodierten und ein Feuer auslösten. Die Explosionen waren nach Angaben der Polizei relativ schwach. Sie hätten aber die Waggons entzündet, so dass die meisten Insassen verbrannt oder erstickt seien. Da wie in den meisten indischen Zügen die Fenster in den unteren Klassen mit Eisenstangen versperrt waren, konnten viele Passagiere den Flammen nicht entkommen.
Die meisten Opfer seien Pakistanis, sagte Prem Prashant von der Regierung des Bundesstaates Haryana. Unter den Toten seien aber auch einige indische Sicherheitskräfte. Indiens Ministerpräsident Manmohan Singh äußerte sich "bestürzt und besorgt" über den Anschlag und versprach, dass die Täter gefasst würden.