INTERVIEW »Leider haben wir ihn nicht liquidiert«

Sie gelten geradezu als unversöhnlich: Ariel Scharon und Jassir Arafat. Jetzt hat der israelische Premier öffentlich bedauert, den Palästinenser-Präsidenten bei der Libanon-Invasion 1982 nicht getötet zu haben.

Israel hätte nach Meinung seines Ministerpräsidenten Ariel Scharon den PLO-Vorsitzenden Jassir Arafat bei der Invasion im Libanon vor 20 Jahren töten sollen. »Grundsätzlich tut es mir leid, dass wir ihn nicht liquidiert haben«, sagte Scharon in einem Interview der Tageszeitung »Maariv«, das in Auszügen am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Scharon war 1982 als Verteidigungsminister für die Invasion in Libanon verantwortlich. Es habe damals die Vereinbarung gegeben, den Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation bei der Vertreibung der PLO aus Libanon am Leben zu lassen, erklärte Scharon in dem Interview, das in vollem Umfang am (morgigen) Freitag veröffentlicht werden soll.

Ton wird zunehmend schärfer

Scharon hat den Ton gegen den Vorsitzenden der palästinensischen Autonomiebehörde in jüngster Zeit zunehmend verschärft. Arafat steht seit zwei Wochen in Ramallah im Westjordanland faktisch unter Hausarrest. Erst wenn Arafat alle von ihm verlangten Schritte unternehme, werde er wieder als Partner im Friedensprozess anerkannt, sagte Scharon im »Maariv«-Interview.