Irak Drei italienische Geiseln befreit

Amerikanische Spezialeinheiten in Irak haben am Dienstag drei seit April entführte Geiseln aus Italien befreit, auch ein polnischer Geschäftsmann kam dabei frei. Unterdessen tauchte ein Video mit sieben verschleppten Türken auf.

Amerikanische Spezialeinheiten in Irak haben am Dienstag vier Geiseln aus Italien und Polen befreit. "Das ist ein glücklicher Ausgang", jubelte Ministerpräsident Silvio Berlusconi und kündigte bereits für Mittwoch die Heimkehr der drei Italiener an. An der Befreiungsaktion waren nach Angaben von Außenminister Franco Frattini auch italienische Soldaten beteiligt. Die Geiseln seien südlich von Bagdad befreit worden, ohne dass es zu einer Schießerei gekommen sei, sagte der amerikanische Generalleutnant Ricardo Sanchez in Bagdad. Mehrere Verdächtige seien verhaftet worden.

Für eine Geisel kam Rettung zu spät

Die drei Angestellten eines privaten Sicherheitsdienstes waren am 12. April in der Nähe von Falludscha verscheppt worden. Ein vierter Italiener, der 36-jährige Fabrizio Quattrocchi, wurde zwei Tage danach von den Geiselnehmern getötet. Die Entführer drohten, die drei weiteren Geiseln ebenfalls zu töten, falls Italien nicht seine Truppen aus Irak abzieht.

"Das Außenministerium hat mich gerade angerufen und mir gesagt: 'Sie sind frei, es geht ihnen gut und sie sind in Sicherheit'", sagte die Schwester einer der Exgeiseln, Antonella Agliana, der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. In Warschau erklärte General Miecyzslaw Bienek, dass die drei Italiener zusammen mit einem polnischen Geschäftsmann von US-Spezialkräften befreit worden seien. Der Vertreter einer Baufirma war in der vergangenen Woche nach einem Überfall auf die Niederlassung des Unternehmens in Bagdad entführt worden.

Rebellen zeigen sieben entführte Türken

Eine Gruppe von irakischen Aufständischen zeigte unterdessen ein Video mit sieben verschleppten Türken. Die Filmaufnahmen, die der Fernsehnachrichtenagentur APTN zugänglich gemacht wurden, zeigen drei Geiseln umgeben von bewaffneten und maskierten Männern. Vier weitere Gefangene wurden einzeln vorgeführt. Die Aufständischen wenden sich in dem Film an die türkische Bevölkerung und rufen diese dazu auf, nicht mit den Besatzungstruppen in Irak zusammenzuarbeiten.

DPA