Irak Liste mit 6000 Attentätern gefunden

Bei einer Razzia im Irak ist eine Liste aufgetaucht, die die Namen von 6000 Selbstmordattentätern enthält, die in den vergangenen Jahren Anschläge im Land ausgeführt haben sollen. Ein großer Teil der Attentäter stammt aus anderen arabischen Ländern und Afghanistan.

Kämpfer einer Bürgerwehr haben in der irakischen Provinz Bakuba nach eigenen Angaben eine Liste mit den Namen von 6000 Selbstmordattentätern gefunden, die in den vergangenen fünf Jahren im Irak Anschläge verübt haben sollen. Ein Sprecher der Bürgerwehr sagte der halbamtlichen Tageszeitung "Al-Sabah", die Mehrheit der Attentäter stamme nicht aus dem Irak. Die meisten von ihnen seien Muslime aus anderen arabischen Ländern und aus Afghanistan.

Aus den Dokumenten, die während einer Razzia entdeckt worden seien, gehe außerdem hervor, dass die Terroristen von al Kaida in dem Gebiet zwischen der Hamrein-Gebirgskette und den Ölfeldern von Baidschi im Norden des Landes mehrere Ausbildungslager unterhielten. In diesen Lagern würden derzeit weitere Attentäter "darauf vorbereitet, Selbstmordanschläge zu verüben".

Unter den Attentätern in diesen Lagern seien auch 15 Frauen, hieß es. Nach Angaben des Sprechers wurden in der Provinzhauptstadt Bakuba außerdem Dokumente gefunden, aus denen hervorgehen soll, dass al Kaida versucht, Frauen, die ihre Ehemänner "bei Operationen von Bewaffneten" verloren haben, als Selbstmordattentäterinnen zu rekrutieren. Scheich Sabah Schakir al-Schammari erklärte, in den vergangenen zwei Monaten hätten sich in Dijala vier Frauen in die Luft gesprengt.

Die arabische Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kuwait, der Familie des kuwaitischen Staatsbürgers Badr al-Harbi sei telefonisch mitgeteilt worden, dass Al-Harbi als Selbstmordattentäter im Irak gestorben sei. Den Informationen zu Folge war Al-Harbi, der früher in Afghanistan gekämpft hatte, bevor er sich den Terroristen im Irak anschloss, in seiner Heimat festgenommen und befragt, aber nicht vor Gericht gestellt worden.

DPA
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