Islamischer Staat Irak meldet Angriff auf Konvoi von IS-Chef al-Bagdadi

Die irakische Armee hat nach eigenen Angaben einen Konvoi des IS-Chefs al-Bagdadi bombardiert. Ob der Terroristen-Anführer verletzt wurde, ist unklar.

Die irakische Luftwaffe hat nach Armeeangaben einen Konvoi des Chefs der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angegriffen. Der Konvoi des IS-Anführers Abu Bakr al-Bagdadi sei nahe der Grenze zu Syrien aus der Luft bombardiert worden, erklärten die Sicherheitskräfte am Sonntag in Bagdad. Über den Gesundheitszustand des Dschihadistenführers sei nichts bekannt, er sei in einem Fahrzeug weggebracht worden. Ärzten und Einwohnern zufolge wurde er jedoch nicht getötet.

Die irakischen Sicherheitskräfte hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach gemeldet, al-Bagdadi sei verletzt oder getötet worden. Die Berichte bestätigten sich jedoch nie. Nach Angaben des irakischen Innenministeriums erfolgte der jüngste Luftangriff am Samstagmittag.

Laut der Erklärung vom Sonntag wurde al-Bagdadis Konvoi auf dem Weg zu einem Treffen von IS-Anführern nahe Karabla angegriffen. Der Angriff sei in Absprache mit dem Geheimdienst des Innenministeriums und der gemeinsamen Einsatzzentrale erfolgt, zu der auch Militärberater der von den USA geführten Militärkoalition gegen den IS gehören.

"Viele Anführer getötet oder verletzt"

Weiter hieß es, die Armee habe auch das Treffen der IS-Anführer, zu dem al-Bagdadi unterwegs gewesen sei, aus der Luft bombardiert. "Viele dieser Anführer wurden getötet und verletzt", teilten die Sicherheitskräfte mit. Ihre Namen sollten zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden, hieß es weiter.

Nach offiziellen irakischen Angaben wurde al-Bagdadi im Jahr 1971 in Samarra geboren. Nach dem US-Einmarsch im Irak soll er sich erstmals Aufständischen angeschlossen haben. Die USA setzten ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar (gut 8,8 Millionen Euro) auf ihn aus.

Der IS hatte im Sommer 2014 Teile des Iraks und Syriens erobert, al-Bagdadi hatte dort ein islamisches "Kalifat" ausgerufen. Seither begingen die Islamisten zahlreiche Gräueltaten. Eine Militärkoalition unter Führung der USA bekämpft die Dschihadisten in beiden Ländern.

In Syrien fliegt inzwischen auch Russland Luftangriffe. Der Westen wirft Moskau jedoch vor, nicht vorrangig den IS im Visier zu haben, sondern auch andere Rebellen anzugreifen, um Staatschef Baschar al-Assad den Rücken zu stärken.

AFP
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