US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist am Freitagmorgen überraschend zu einem Truppenbesuch im Irak eingetroffen, um sich ein Bild über die Lage in dem Golfstaat nach den Wahlen zu machen. Er ist der erste ranghohe US-Regierungsvertreter, der den Irak nach den Wahlen vom 30 Januar besucht. Zuletzt war er am Heiligen Abend des vergangenen Jahres bei den dort stationierten US- Truppen.
Er begann seinen achten Irak-Besuch noch vor Morgengrauen auf einem Flugplatz außerhalb der Stadt Mossul im Norden des Landes, wo ihn Hunderte US-Soldaten empfingen. Rumsfeld will sich einem Sprecher zufolge vor allem über den Stand der Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte informieren. "Es ist ihr Land und ihre Verantwortung", sagte Rumsfeld. Später traf er sich auch mit irakischen Polizisten. Auf der Tagesordnung stand ferner ein Besuch bei verletzten Soldaten und Gespräche mit Kommandeuren der US-Truppen. Zuletzt war er Heiligabend im Irak gewesen.
Rumsfeld hatte am Donnerstag beim Treffen mit seinen Nato-Kollegen dafür geworben, die auch von der Allianz unterstützte Ausbildung der irakischen Soldaten voranzutreiben. Die Sicherheitslage im Irak ist auch nach den Wahlen am 30. Januar sehr angespannt: Allein in dieser Woche kamen bei Anschlägen in verschiedenen Städten des Landes fast 50 Soldaten, Polizisten und Rekruten ums Leben.