Iran will weiter spalten Ahmadinedschad: Der Westen hat Atomwaffen "monopolisiert"

Vor Beginn der Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages zeigt der iranische Präsident keinerlei Absicht zum Einlenken im Nuklearstreit. Am Montagnachmittag wird Ahmadinedschad auf der UN-Konferenz eine Rede halten.

Vor Beginn der UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad erneut den Westen herausgefordert. Der Iran sei auf das Vertrauen der westlichen Staaten nicht angewiesen, sagte Ahmadinedschad nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna bei seiner Ankunft in New York, wo er am Montagnachmittag zum Auftakt der Konferenz am UN-Sitz eine Rede halten wollte. Dabei werde er "praktische, gerechte und klare Vorschläge" für die nukleare Sicherheit der Welt unterbreiten.

Der Iran halte sich an internationale Regeln und "handelt in diesem Rahmen", sagte Ahmadinedschad laut Irna weiter. Der Westen dagegen habe die Atomwaffen "monopolisiert" und sei gar nicht an einem vertrauensvollen Verhältnis zu Teheran interessiert.

Die fast 190 Mitgliedstaaten des Atomwaffensperrvertrags treffen sich ab Montag in New York zu ihrer turnusgemäßen Überprüfungskonferenz. Bei der auf vier Wochen angesetzten Tagung soll eine Bilanz der Umsetzung des Vertrags gezogen werden, der seit Inkrafttreten 1970 die Weiterverbreitung von Atomwaffen verhindern soll. Auch über eine Verschärfung der Kontrollmechanismen soll beraten werden. Die letzte Überprüfungskonferenz war 2005 ohne Einigung auf eine gemeinsame Erklärung zu Ende gegangen.

Die USA versuchen derzeit, im UN-Sicherheitsrat neue Sanktionen durchzusetzen, um den Iran für sein Atomprogramm zu bestrafen. Der Iran zählt zu den Unterzeichnerstaaten des Atomwaffensperrvertrags; allerdings wirft der UN-Sicherheitsrat dem Land vor, durch seine Urananreicherung und die Behinderung von Inspektionen dessen Vorgaben zu verletzen. Das UN-Gremium hatte deshalb bereits drei Sanktionsrunden gegen den Iran beschlossen. Bei der Konferenz in New York könnte es zum diplomatischen Kräftemessen zwischen Ahmadinedschad und US-Außenministerin Hillary Clinton kommen.

AFP
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