Nach den Selbstmordanschlägen in Istanbul hat die türkische Justiz heute Anklage gegen neun mutmaßliche Mittäter erhoben. Nach einer bis tief in die Nacht hinein reichenden Anhörung im Gericht für Staatssicherheit wurde acht Personen die Mitgliedschaft in einer illegalen Vereinigung zur Last gelegt. Ein weiterer Angeklagter muss sich wegen Beihilfe für eine illegale Organisation verantworten, wie der Strafverteidiger Selahattin Karahan mitteilte.
"Wir haben die Schuldigen identifiziert"
Drei weitere zunächst verhaftete Personen wurden nach seinen Angaben wieder freigelassen. Den Angeklagten drohen Haftstrafen bis zu fünf Jahren. Zuvor hatte der Gouverneur von Istanbul, Muammer Güler, erklärt: "Wir haben die Schuldigen identifiziert, die den Anschlag auf das britische Konsulat verübten. Wir haben alle Einzelheiten und wir kennen ihre Verbindungen." Bei den Anschlägen auf zwei Synagogen, das britische Generalkonsulat und eine britische Bank kamen 57 Menschen ums Leben.