Einen Monat nach dem Angriff auf seinen Palast hat sich der jemenitische Präsident Ali Abdullah Salih am Donnerstag erstmals im Staatsfernsehen gezeigt. Seit seiner Einlieferung in ein Krankenhaus im saudiarabischen Riad habe er acht chirurgische Eingriffe "mit Erfolg" überstanden, sagte Salih, der von den Verletzungen gezeichnet schien. Um seinen Kopf trug er ein rot-weißes Tuch. In seinem Gesicht waren Brandwunden zu sehen. Unter seinem weißen Hemd kam ein Verband um seine Brust zum Vorschein. Auch seine Hände waren verbunden.
Dem saudischen Königshaus dankte Salih für ärztliche Behandlung. Die Konfliktparteien im Jemen rief Salih zum "Dialog" auf. Einen Zeitpunkt für seine mehrfach angekündigte Rückkehr nach Sanaa nannte er nicht.
Der seit 32 Jahren herrschende Staatschef war am 2. Juni durch einen Anschlag auf eine Moschee neben seiner Residenz schwer verletzt worden. Kurz darauf war er zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien ausgeflogen worden. Seit Februar versucht eine Protestbewegung, den seit 1978 amtierenden Salih aus dem Amt zu drängen. Weite Teile des Jemen sind inzwischen unregierbar geworden.