Journalist Deutscher in Afghanistan vermisst

Ein Deutscher ist möglicherweise in Afghanistan entführt worden. Im gefährlichen Süden des Landes werden zwei Journalisten vermisst, unter ihnen auch ein Deutscher. Er soll auf dem Weg nach Kandahar verschollen sein.

Im unruhigen Südafghanistan werden offenbar seit Montag zwei Journalisten vermisst, unter ihnen auch ein Deutscher. Die Nato gehe entsprechenden Hinweisen der deutschen Behörden nach, teilte Major Luke Knittig in Kabul mit. Die beiden Reporter seien offenbar nicht bei der Nato akkreditiert gewesen.

In Berlin teilte das Auswärtige Amt mit, dass seit Montag möglicherweise ein deutscher Staatsangehöriger vermisst werde. Gerüchten zufolge soll ein deutscher Journalist mit seinem afghanischen Dolmetscher auf dem Weg nach Kandahar verschollen sein. Alle Behörden und Organisationen bemühten sich um Aufklärung und Einzelheiten, hieß es in diplomatischen Kreisen.

Selbstmordanschlag bei Kandahar

Bei einem neuen Selbstmordanschlag auf die Internationale Schutztruppe Isaf nahe der südafghanischen Stadt Kandahar sind mindestens neun Zivilisten verletzt worden. Der Attentäter habe sein mit Sprengstoff beladenes Auto in einen Isaf-Konvoi gesteuert und sei bei der Explosion ums Leben gekommen, sagte der Sprecher der Provinzregierung Kandahars, Daoud Achmadi. Die Isaf teilte mit, kein Isaf-Soldat sei verwundet worden. Zwei Fahrzeuge der Nato-geführten Schutztruppe seien beschädigt worden. Achmadi sprach hingegen von zwei verletzten Isaf-Soldaten.

Das Attentat vom Dienstag war der fünfte Selbstmordanschlag in der Stadt Kandahar und ihrer Umgebung in den vergangenen drei Wochen. Nach Isaf-Angaben kam es in diesem Jahr bereits zu mehr als 100 Selbstmordanschlägen in Afghanistan, so viele wie nie zuvor. Dabei starben mindestens 227 Afghanen und 17 ausländische Soldaten.

DPA · Reuters
Reuters/DPA