Kabul Attentäter tötet ISAF-Soldaten

Nach Agenturangaben hat ein Selbstmordattentäter in Kabul einen Konvoi der internationalen Schutztruppe (ISAF) gerammt. Mindestens ein Soldat starb - eventuell war es ein Deutscher.

Bei einem Selbstmordanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Montag ein Soldat der internationalen Schutztruppe Isaf getötet und zwei weitere verletzt worden. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam war ein mit deutschen Soldaten besetztes Isaf-Fahrzeug von dem Bombenanschlag betroffen.

Über deutsche Opfer und Einzelheiten sei noch nichts bekannt, erklärte das Einsatzführungskommando in Potsdam. Rettungsmaßnahmen seien eingeleitet worden. Die afghanische Polizei erklärte, der Attentäter habe mit seinem Wagen einen Militär-Konvoi gerammt, der auf einer Durchgangsstraße im Osten der Stadt unterwegs gewesen sei. Bei der anschließenden Explosion seien auch drei Passanten verwundet worden. Die Nationalität des Toten und der Verwundeten sei noch unklar.

Beim bisher schwersten Anschlag auf Isaf-Truppen in Afghanistan waren im Juni 2003 vier deutsche Soldaten getötet und 29 zum Teil schwer verletzt worden. Seit Beginn des Einsatzes im Dezember 2001 sind in Afghanistan 17 deutsche Soldaten ums Leben gekommen.

In Kabul sind auch Soldaten der Bundeswehr als Teil der Friedenstruppe Isaf unter Nato-Kommando stationiert. Ende September hatte der Bundestag das Mandat der Bundeswehr für den Einsatz verlängert und ausgeweitet. Nach dem neuen Mandat soll das deutsche Kontingent von 2250 auf bis zu 3000 Soldaten aufgestockt werden. Außerdem will die Bundeswehr, die das Regionalkommando für den Norden des Landes übernimmt, einen Kommando-Stützpunkt in Masar-i-Scharif einrichten, sobald die Briten dort abziehen. Bisher unterhält die Bundeswehr bereits Wiederaufbau-Stützpunkte in Kundus und Feisabad. Das Einsatzgebiet der deutschen Soldaten soll in Einzelfällen auf den Westen und entsprechend der weiteren Ausdehnung des Gesamteinsatzes der Isaf auch auf andere Landesteile ausgedehnt werden.

Reuters
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