Wäre der Lautstärkepegel im Chicagoer United Center ein verlässliches Stimmungsbarometer für das gesamte Land, könnte sich Kamala Harris bereits über Tapetenwünsche für das Oval Office Gedanken machen. Doch, obwohl die Freude auf den Hallenrängen echt ist: Die Democratic National Convention, der Parteitag der Demokraten, ist bloß eine kuratierte Realität. Ja, Trump 2.0 wirkt dieser Tage tatsächlich so unwahrscheinlich wie lange nicht. Aber das Rennen ums Weiße Haus ist und bleibt völlig offen.
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Immerhin einen Kandidaten mussten die Delegierten hier nicht erst ausbaldowern. Die Ernennung des Duos Harris & Walz war rein formell. Stattdessen feierte die Partei ausgiebig ihre Auferstehung – und vor allem die Frau, die den Defibrillator ansetzte. Vom scheidenden Präsidenten Joe Biden, über das demokratische Urgestein Nancy Pelosi, bis hin zum Powercouple Michelle und Barack Obama: Das Who-is-Who der Demokraten trat sich am Rednerpult fast auf die Füße, um Kamala Harris in den Himmel zu loben.
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Eine zweite Chance für Kamala Harris – und für die Demokraten
"Danke, dass du die Freude zurückgebracht hast", sagte ein sichtlich angefasster Tim Walz schon bei seinem ersten Auftritt an Harris Seite vor wenigen Wochen und sprach damit Millionen Amerikanern aus der Seele. Walz hat nicht Unrecht. Kamala Harris reitet dieser Tage eine Welle, für die sie in Paris sicher Surfergold geholt hätte.
Dass sie solche Euphorie entfachen würde, überraschte dennoch, war sie als Vizepräsidentin doch in Bidens Schatten verschwunden. Als dessen Stellvertreterin hätte es für Harris lediglich zum Wikipediaeintrag für Highschool-Referate gereicht. Erste Frau im Amt, ja. Aber viel mehr warf sie in den vergangenen vier Jahre nicht in die politische Waagschale. Jetzt hat sie die Chance, ihren Eintrag in den Geschichtsbüchern umzuschreiben und ihre Partei in eine so dringend nötige neue Ära zu führen.
Wer ist die Frau, auf deren Schultern die Hoffnung der (mindestens) halben USA ruhen? Das Leben der Kamala Harris in Bildern.
Hinweis: Diese Fotostrecke erschien ursprünglich am 19. August und wurde entsprechend aktualisiert.
Quellen: "Washington Post"; "Radio Liberty"; "Conversation"; CNN
