Kamala Harris Sie will Donald Trump schlagen – aber wie soll das bloß gelingen?

Als Vizepräsidentin unter Joe Biden war sie unscheinbar. Doch nun schlägt die Stunde der Kamala Harris. Vorbereitet ist die frühere Staatsanwältin. Die Frage ist nur, ob das reicht.
Kamala Harris lächelnd
Vizepräsidentin Kamala Harris wirkte bei ihrem ersten Auftritt im Weißen Haus einen Tag nach der Verkündung von Joe Bidens Rückzug motiviert und selbstsicher – und fast ein wenig befreit
© Ting Shen / Imago Images

Plötzlich überschlägt sich alles. Der Präsident zieht seine Kandidatur zurück, die Partei sucht nach Orientierung, Amerika, nein, die ganze Welt starrt gebannt auf dieses hochpolitische und dabei allzu menschliche Drama im Weißen Haus.  

Und Kamala Harris? Bleibt Kamala Harris.   

Sie bedankt sich am Sonntag bei Präsident Biden dafür, dass er ihre Präsidentschaftskandidatur unterstützt. Und sie verspricht, sich diese Nominierung "zu verdienen und zu gewinnen" und Donald Trump davon abzuhalten, noch mal vier Jahre im Weißen Haus zu sitzen. Aber das ist es dann auch schon fast an großen Worten und Gefühlen. "Wir haben noch 107 Tage bis zum Wahltag", schreibt sie in den sozialen Medien. "Gemeinsam werden wir kämpfen. Und gemeinsam werden wir gewinnen."  

Kamala Harris, die Frau, die mit einem Mal im Auge der Weltgeschichte steht, mag sich nicht mit Inszenierungen und Wortgirlanden aufhalten. Sie will vorwärts, weiter.  

Ihr Spitzname im Studium: "C3"

In dieser Zielstrebigkeit, so sagen es Weggefährtinnen, liege das Geheimnis ihres Erfolgs. Ihre Studienfreundin Jill Louis erinnert sich an den Spitznamen, den sie Harris während des Studiums an der Howard University in Washington D. C. gegeben hatten: C3. "Cool, calm and collected" – cool, ruhig und gefasst. Louis sagt, Harris habe sich seitdem kaum verändert.