Indien und Pakistan haben sich nach tagelangen wechselseitigen Angriffen auf eine sofortige Feuerpause geeinigt. Das teilten der pakistanische Außenminister Ishaq Dar und US-Präsident Donald Trump am Samstag übereinstimmend mit. Trump gratulierte beiden Ländern dazu, "gesunden Menschenverstand und große Intelligenz" gezeigt zu haben.
Wenige Stunden später warf die indische Regierung Pakistan vor, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Vikram Misri, Indiens Staatssekretär im Außenministerium, rief aber Pakistan auf, "angemessene Schritte zu unternehmen", um darauf einzugehen. Misri sprach von einer ernsthaften Situation. Die indischen Streitkräfte seien angewiesen, auf diese Verstöße entschieden zu reagieren. Pakistan wies die Anschuldigungen zurück.
Donald Trump verkündet Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan
Zuvor hatten die beiden Atommächte einander erneut angegriffen und sich Eskalation in dem mehrere Jahrzehnte alten Konflikt um die Himalaya-Region Kaschmir vorgeworfen. Ausgelöst wurden die Kämpfe durch einen Anschlag am 22. April im indischen Teil Kaschmirs, bei dem 26 Menschen getötet wurden. Indien macht dafür muslimische Extremisten mit Verbindungen nach Pakistan verantwortlich. Pakistan bestreitet eine Verwicklung.
Pakistans Außenminister Ishaq Dar hat auf der Plattform X bestätigt, dass sich sein Land mit Indien auf eine Waffenruhe verständigt hat.
Indische Regierungskreise: Pakistan verletzt Waffenruhe-Vereinbarung in Kaschmir
Nur wenige Stunden später wiederum soll Pakistan indischen Regierungskreisen zufolge die Waffenruhe verletzt haben. "Pakistan verstößt gegen das bilaterale Abkommen mit Indien", hieß es aus indischen Regierungskreisen. Die Luftabwehreinheiten in der Stadt Srinagar seien aktiviert worden, schrieb der Regierungschef des indischen Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah, auf der Plattform X. Es habe Explosionen gegeben. Das sei keine Waffenruhe. Die Zeitung "India Today" berichtete unter Berufung auf Informationsquellen, dass es möglicherweise einen Bruch der Feuerpause nicht nur in Kaschmir, sondern auch an anderen Stellen der westlichen Grenze gegeben habe. Zwei eingedrungene Drohnen, darunter eine im Bundesstaat Rajasthan, seien abgeschossen worden. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, waren in der Stadt Srinagar im indisch kontrollierten Teil der Region Kaschmir am Abend mehrere laute Explosionen zu hören und es kam zu einem Stromausfall.
Pakistan bestritt seinerseits, die Abmachung gebrochen zu haben. "Bis jetzt gibt es keine Verstöße von pakistanischer Seite, sagte Informationsminister Attalullah Tarar in einem Interview mit dem Nachrichtensender Geonews. "Dies ist eine haltlose Anschuldigung, und es sollte Vernunft herrschen", sagte er weiter. In einer Mitteilung des Außenministeriums von Samstag hieß es zudem, Pakistan setze sich weiterhin für die Umsetzung des Waffenstillstands ein.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert.