Der Tod der von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entführten US-Geisel Kayla Jean Mueller löste weltweite Bestürzung aus. Die 26-jährige Nothelferin aus Arizona war im August 2013 in Syrien entführt worden und in die Hände der Dschihadistenmiliz geraten. Das Weiße Haus hatte bestätigt, dass Mueller vor einigen Tagen ums Leben gekommen war.
Über die Todesumstände der jungen Entwicklungshelferin war zunächst nur wenig bekannt, nun kommen vereinzelte Details ans Licht. Wie "ABC News" unter Berufung auf einen Anti-Terror-Spezialisten berichtet, soll Kayla Mueller an einen IS-Kommandanten übergeben worden sein, in dessen Obhut sie sich fortan befunden habe. Möglicherweise sei dem eine Zwangsheirat vorausgegangen. Allerdings soll Mueller nicht immer in Begleitung des Mannes gewesen sein.
Zudem habe der IS die Frau nicht als Geisel oder Verhandlungsmittel gesehen. Muellers Familie hatte angegeben, in privaten Gesprächen mit den Terroristen sei die Frau als "Gast" bezeichnet worden.
Ungewissheit über Todesumstände
Der IS hatte erklärt, die Entwicklungshelferin sei bei einem jordanischen Luftangriff nahe der syrischen Stadt Rakka getötet worden, einer Hochburg der Extremistenmiliz. Die Frau soll in einem Gebäude zu Tode gekommen sein, das zuvor beschossen worden war. Jordanien wies die Angaben zurück.
Nach Bekanntwerden des Schicksals von Kayla Mueller veröffentlichte ihre Familie einen Brief der jungen Amerikanerin, den sie vor etwa einem Jahr geschrieben hatte und aus der Gefangenschaft schmuggeln konnte. Sie befinde sich an einem "sicheren Ort", sei "unverletzt und gesund", schrieb Mueller. Außerdem sei sie während der Gefangenschaft mit "höchstem Respekt" behandelt worden. Damals hatte sie noch die Hoffnung, schnell freigelassen zu werden.
Die 26-Jährige war im Dezember 2012 ins türkisch-syrische Grenzgebiet gereist, um dort für Hilfsorganisationen zu arbeiten. Im August 2013 wurde sie in Aleppo verschleppt, nachdem sie ein Krankenhaus der Organisation Ärzte ohne Grenzen verlassen hatte. Der Familie zufolge befand sich Mueller seitdem in der Gewalt der IS-Miliz.