Die Zahl der Kindersoldaten ist in mehreren afrikanischen Ländern im Jahr 2003 drastisch angestiegen. Schätzungen zufolge seien derzeit rund 300 000 Kinder in offiziellen Armeen oder Rebellenverbänden zwangsrekrutiert. Trotz rechtlicher Verbesserungen habe es im Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten "bemerkenswert wenig Fortschritte" gegeben, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht mehrerer Hilfsorganisationen.
Vor allem im Kongo wurden Kinder im vergangenen Jahr zu schrecklichen Grausamkeiten gezwungen und sexueller Sklaverei ausgesetzt. Berichte aus Uganda sprechen von Tausenden entführten und in Rebellenmilizen eingegliederten Kindern. In der Rebellenmiliz SPLA im Südsudan sind schätzungsweise noch 8000 Kindersoldaten aktiv.
Bitteres Leid
"Kinder werden als Kämpfer eingesetzt und müssen Untaten gegen Zivilisten begehen, sie werden als Sexsklaven gehalten und als Zwangsarbeiter, Boten, Spitzel und Dienstpersonal eingesetzt", kritisiert die "Koalition gegen den Einsatz von Kindersoldaten".
Außerhalb Afrikas spielen Kinder unter anderem auch in bewaffneten Konflikten in Burma (50 000 Kinder) Kolumbien (14 000 Kinder) und Sri Lanka eine Rolle.
Die Vereinigung fordert die Vereinten Nationen auf, die entsprechenden Länder international zu ächten und jede militärische Unterstützung einzustellen. Die UN beschäftigen sich in der kommenden Woche mit dem Problem der Kindersoldaten.
Keine Chance auf Asyl
Keine Chance haben ehemalige Kindersoldaten, in deutschen Asylverfahren als politische Flüchtlinge anerkannt zu werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Kinderhilfswerks terre des hommes und des Bundesfachverbandes Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge.
"Das internationale Völkerrecht ist eindeutig: Kindersoldaten sind Opfer schwerster Kriegsverbrechen", sagte terre des hommes-Sprecher Andreas Rister. "Dennoch vertritt das Bundesamt für die Anerkennung politischer Flüchtlinge die Meinung, dass es sich bei ehemaligen Kindersoldaten um Fahnenflüchtige ohne politische Verfolgung handelt." Fluchtgründe wie die Rekrutierung als Minderjähriger oder die Ermordung der Eltern würden nicht anerkannt.