Guten Morgen,
vielleicht kennen Sie die Situation: Man sagt etwas, das vielleicht nicht hundertprozentig stimmt, etwas, das strenge Zeitgenossen eine Lüge nennen würden. Und dann wird man dabei auch noch ertappt. Unangenehm! Es geht aber noch unangenehmer: Stellen Sie sich vor, es gucken echt viele Leute dabei zu – im Fernsehen zum Beispiel. So ähnlich könnte es gestern Christian Lindner in der Sendung "Maischberger" gegangen sein. Den Bericht zu diesem Moment finden Sie hier.
Apropos Lügen: Donald Trump hat behauptet, der ukrainische Präsident sei schuld, dass der Krieg in seinem Land andauert. Nicht Wladimir Putin, der die Ukraine jeden Tag angreift. Mehr dazu lesen Sie unten.
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Einen schönen Tag wünscht
Daniel Sippel
Trump gibt Selenskyj Schuld für Andauern des Ukraine-Krieges
US-Präsident Donald Trump hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj praktisch die Schuld dafür gegeben, dass der russische Angriffskrieg gegen dessen Land seit drei Jahren andauert. Es gebe in der Ukraine "eine Führung, die einen Krieg zugelassen hat, den es nie hätte geben dürfen", sagte Trump bei einem Auftritt in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. Mit Blick auf Selenskyj sagte er: "Ich mag ihn persönlich, er ist in Ordnung." Es gehe aber nicht um persönliche Sympathien, sondern darum, "dass der Job erledigt wird".

Auf Kritik der Ukraine, dass das Land nicht eingeladen worden sei zu einem Treffen zwischen Unterhändlern der USA und Russlands in Saudi-Arabien, reagierte Trump spöttisch. "Ich habe heute gehört: Oh, wir waren nicht eingeladen", sagte der Republikaner – und schob nach: "Nun, ihr seid seit drei Jahren dabei." Der Krieg hätte längst enden sollen, die Ukrainer seien quasi selbst schuld: "Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können." Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Krieg im Februar 2022 begonnen.
Trump behauptete bei seinem Auftritt auch, er hätte einen Deal für die Ukraine aushandeln können. Danach hätten sie "fast das ganze Land" bekommen, "und es wären keine Menschen getötet worden, und keine Stadt wäre zerstört worden". Was genau er damit meinte, blieb offen.
Außerdem richtete der US-Präsident die gleiche Mahnung wie Moskau an Kiew: In der Ukraine seien Wahlen nötig. Dort hätten lange keine Wahlen stattgefunden, es gelte weiterhin das Kriegsrecht, beklagte Trump. Das sage nicht nur Russland. Trump kritisierte, Selenskyj habe niedrige Zustimmungswerte. Umfragen belegen aber auch nach drei Jahren russischer Invasion, dass immer noch mehr als die Hälfte der Ukrainer hinter Präsident Selenskyj steht.
Rapper Asap Rocky kann aufatmen
Rihannas Ehemann, der US-Rapper Asap Rocky, ist in einem Strafprozess um Körperverletzung freigesprochen worden. Als der Künstler aus dem Gerichtsgebäude kam, freute er sich sichtlich. Immerhin hätte ihm eine lange Haftstrafe gedroht, wären die Geschworenen zu einem anderen Urteil gekommen.

Kinder werden von Miliz hingerichtet
Diese Meldung hat mich heute Morgen besonders betroffen gemacht: In der Demokratischen Republik Kongo werden Kinder von der M23-Miliz hingerichtet. Das behauptet nicht irgendjemand, sondern die Vereinten Nationen. Normalerweise sind die sehr vorsichtig bei Schuldzuweisungen. Was dahinter steckt, lesen Sie hier:
Was heute sonst noch wichtig wird
- Vier Tage vor der Bundestagswahl treffen sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) und sein Herausforderer von der Union Friedrich Merz zu einem zweiten TV-Duell. Der einstündige Schlagabtausch findet beim Nachrichtensender Welt TV und bei "bild.de" statt. Er wird am Mittwochnachmittag aufgezeichnet und zur wichtigen Sendezeit am Abend ab 20.15 Uhr gezeigt.
- Borussia Dortmund will im Playoff-Rückspiel gegen Sporting Lissabon den Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt machen. Das Team von BVB-Trainer Niko Kovac geht nach dem 3:0-Hinspielerfolg in Portugal als klarer Favorit in das Heimspiel an diesem Mittwoch. Zu sehen ab 18.45 Uhr auf "Dazn".
Mit Material der Agenturen.