Das bedrohliche Säbelrasseln auf der koreanischen Halbinsel geht unvermindert weiter: Nordkoreas Militär drohte am Dienstag wegen eines geplanten Seemanövers der südkoreanischen Streitkräfte in dieser Woche erneut mit harten Gegenmaßnahmen. Das westliche Truppenkommando habe entschieden, "das von der Gruppe von Verrätern geplante rücksichtslose Marinefeuer mit einem starken physischen Gegenschlag zu erwidern", hieß es in einer von den staatlichen Medien veröffentlichten Erklärung.
Wie der Gegenschlag genau aussehen soll, wurde nicht gesagt. Alle Schiffe sollten aber das Gebiet um die Seegrenze im Gelben Meer während des Manövers meiden. Die südkoreanischen Streitkräfte hatten ein neues Manöver zur U-Boot-Abwehr vor der Westküste als Reaktion auf die Versenkung eines ihrer Kriegsschiffe angekündigt. Die Übungen sollen Donnerstag beginnen und bis Montag dauern.
Die Spannungen auf der Halbinsel haben sich seit dem Untergang der Korvette "Cheonan" zugespitzt, 46 Menschen waren dabei umgekommen. Südkorea macht Nordkorea für den Vorfall im März verantwortlich. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung. Die Streitkräfte Südkoreas hatten Ende Mai eine Marineübung im Gelben Meer und in der vergangenen Woche zusammen mit den US-Streitkräften ein Großmanöver im Japanischen Meer abgehalten, um militärische Stärke zu demonstrieren. Nordkorea hatte vor dem gemeinsamen Manöver mit einem "heiligen Krieg der Vergeltung" gedroht. Die gemeinsamen Manöver kritisiert das Land regelmäßig als Vorspiel eines Angriffs.