Ukraine-Konflikt Russland probt Seemanöver im Schwarzen Meer und Deutschland bereitet sich auf ukrainische Flüchtlinge vor

Russland führt Seemanöver im Schwarzen Meer durch
Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlichten Foto läuft das amphibische Angriffsschiff "Kaliningrad" der russischen Marine in den Hafen von Sewastopol auf der Krim ein.
© Uncredited / Rusian Defense Ministry Press Service / AP / DPA
Mitten in der Ukraine-Krise bereitet sich Russland auf ein "größeres Manöver" vor. Mehr als 30 Kriegsschiffe seien im Einsatz. Sollte die Situation eskalieren, bereitet sich Deutschland auf die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge vor.

Inmitten schwerster Spannungen im Ukraine-Konflikt hält Russland ein Manöver im Schwarzen Meer ab. Daran seien auch Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe beteiligt gewesen, teilte die Schwarzmeerflotte am Montag mit. Es sei die Ortung und Zerstörung von U-Booten trainiert worden.

Die Übung galt als Vorbereitung auf ein größeres Manöver, wie es hieß. Ziel sei, die Küste der von Russland 2014 einverleibten ukrainischen Halbinsel Krim und Marinestützpunkte "gegen mögliche militärische Bedrohungen durch einen potenziellen Gegner zu verteidigen". Mehr als 30 Kriegsschiffe seien im Einsatz.

Russland übt auch in Belarus

Die Ukraine hatte zuvor Fluggesellschaften geraten, den Luftraum über dem Schwarzen Meer von Montag bis zum kommenden Samstag zu meiden. Angesichts des Aufmarschs Zehntausender russischer Soldaten an der Grenze zur Ukraine hatte die US-Regierung am Freitag davor gewarnt, dass Russland möglicherweise noch vor dem 20. Februar das Nachbarland angreifen könnte. Der Kreml dementiert solche Vorwürfe vehement.

Derzeit hält Russland auch in Belarus ein Manöver ab. Gemeinsam mit belarussischen Streitkräften wird nach Angaben beider Länder auch im Süden an der ukrainischen Grenze geübt. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sagte am Montag laut einer Mitteilung seines Büros, die Entscheidung über die Übung sei getroffen worden, bevor "die Hysterie" darum ausgebrochen sei.

Zur Frage, wann die russischen Truppen wieder aus Belarus abziehen, sagte er: "Das werden wir mit Wladimir Putin entscheiden." Dem Kreml zufolge ist das Treffen des russischen Staatschefs Putin mit Lukaschenko für diese Woche angesetzt. Ein genauer Tag wurde zunächst nicht genannt. Der Kreml hatte den Abzug seiner Truppen nach Ende der Übung in Aussicht gestellt.

"Aktuell keine Anhaltspunkte für Migrationsbewegung"

Die Bundesregierung trifft Vorkehrungen für den Fall, dass eine Eskalation der Lage in der Ukraine die Menschen dort zur Flucht bewegen könnte. Zwar gebe es "in der Ukraine aktuell keine Anhaltspunkte für Migrationsbewegungen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Allerdings liefen innerhalb der Bundesregierung und auch mit der Europäischen Kommission enge Abstimmungen, "sollte es zu Migrationsbewegungen aus der Ukraine kommen".

DPA · AFP
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