Melania Trump "Sie verbringen nie die Nacht zusammen" – die bösen Gerüchte über die First Lady

Von Alexandra Kraft
Melania Trump hadert noch mit ihrer neuen Rolle
Melania Trump hadert noch mit ihrer neuen Rolle
© Saul Loeb/AFP
Melania Trump scheint Probleme zu haben, sich mit ihrer Rolle als First Lady anzufreunden. Außerdem gibt es Gerüchte, sie und Ehemann Donald Trump würden in getrennten Betten schlafen. So what?

Natürlich wusste es die Klatschpresse zuerst. "Melania und Donald Trump schlafen in getrennten Zimmern", titelte das Magazin "Us Weekly" kürzlich. Und natürlich waren es "mehrere anonyme Quellen", die die "explosive" Geschichte enthüllten. "Sie verbringen nie die Nacht zusammen – niemals", hieß es im Artikel weiter. Melania, die derzeit knapp 330 Kilometer vom Weißen Haus entfernt in New York lebt, weigere sich schlichtweg, mit ihrem Mann das Bett zu teilen. So wenig wie möglich wolle sie mit ihm zu tun haben. Was für ein Skandal.

Natürlich dauerte es nicht lange, bis in den amerikanischen Medien über Scheidung und abgrundtiefen Hass zwischen den beiden spekuliert wurde.

Aber mal ehrlich, ich bin kein Trump-Fan, im Gegenteil. Ich finde ihn furchtbar. Seine Politik ist schrecklich, in der Nacht, als er gewählt wurde, hatte ich Tränen in den Augen, so groß war mein Schock. Aber aus der Tatsache, dass das Paar nicht in einem Zimmer schläft, auf den Zustand ihrer Beziehung zu schließen und einen Skandal zu machen, halte ich für böswillig. Das Ziel all dieser Geschichten ist, Trump zu schaden. Blindlings und wütend. Das macht es doppelt schlimm. Ja, ja, Trump macht es doch genauso. Ich weiß, aber warum auf sein Niveau sinken? Was ist aus dem wunderbaren Satz von Michelle Obama geworden: "Wenn sie niedere Instinkte zeigen, dann streben wir nach Höherem"? Haben wir ihn nicht alle bejubelt?

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Melania Trump und ihre "Pussy-bow"

30 bis 40 Prozent aller Paare in den USA schlafen in getrennten Betten

Die USA sind mehr denn je ein gespaltenes Land. Trump hat seine Fans – und seine Hasser. So knapp wie das Wahlergebnis war, so zerstritten ist auch die Gesellschaft derzeit. Wie kaum ein Präsident vor ihm polarisiert und provoziert er. Die Wut darüber, dass er wirklich Präsident ist, ist riesig. Viele haben seinen Sieg noch immer nicht akzeptiert. Und da sind offensichtlich alle Mittel recht, ihn zu beschädigen.

Die Geschichte über die getrennten Schlafzimmer ist leider nur einer von vielen Versuchen. Ein schlechter noch dazu. Meine persönliche Meinung: Wenn man Trump angreift, dann nicht mit einer solchen Lächerlichkeit. Dann bitte mit einer richtigen Geschichte. Mit Fakten und echten Zeugen.

Ganz sachlich: Laut "Ryerson University's Sleep and Depression Laboratory" schlafen 30 bis 40 Prozent aller Paare in den USA in getrennten Betten. Der einfache Grund: Ruhen sie nebeneinander, stören sie sich öfter und wecken sich gegenseitig. Manchmal haben Paare auch extrem unterschiedliche Schlafzeiten, sodass sie sich nur unnötig stören würden.

Melania Trump dementiert

Übrigens: Als vor einigen Tagen Meldungen aufkamen, George Clooney sei von seiner schwangeren Frau Amal aus dem gemeinsamen Bett geworfen worden, waren die Reaktionen komplett anders. Größtes Verständnis allenthalben. Die arme Amal müsse nachts immer auf die Toilette und George schnarche eben, hieß es. Aber morgens träfen sie sich immer zum Kuscheln. So viel zum Thema ungleiche Berichterstattung.

Melania Trump hat die Geschichte inzwischen dementiert. Und gesagt, sie finde es "extrem unglücklich, wenn anonyme Quellen" zitiert würden. Stimmt, Recht hat sie.

Eines ist klar, Melania Trump fremdelt mit der Rolle als First Lady extrem. Derzeit lebt sie mit Sohn Barron noch immer im Trump Tower in New York. Inzwischen heißt es, sie werde zum Ende des Schuljahres umziehen. Sie ist nicht die erste First Lady, der der Wechsel nach Washington schwerfällt. Michelle Obama spielte auch lange mit dem Gedanken, nach dem Wahlsieg ihres Mannes Barack mit den beiden Töchtern weiter in Chicago zu leben.

Interessanterweise scheint die "Erste Tochter" Ivanka mit dem Leben in Washington überhaupt kein Problem zu haben. Sie begleitet ihren Vater inzwischen regelmäßig zu Terminen und Treffen. Auch neben Angela Merkel saß sie bei deren Besuch in Washington am Verhandlungstisch. Und ihre Kinder  mussten gerade öffentlichkeitswirksam vor laufenden Kameras für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping ein Ständchen singen. Natürlich auf Mandarin. Den Mitschnitt der Kindershow stellte sie selbst wenig später auf Instagram.

Ein Leben im goldenen Käfig

Offensichtlich möchte Melania Trump das für ihren Sohn Barron nicht. Der Meinung darf man als Mutter sein. Das ist ihr gutes Recht. Auch, weil nach den wenigen Auftritten von Barron in der Öffentlichkeit der Hass und die Häme über den elfjährigen Jungen im Internet unglaublich war. Das meiste war so fies, dass man es hier nicht zitieren kann. Es reichte von Spekulationen über psychische Krankheiten bis zu primitiven Beschimpfungen. Ihrer Rolle als First Lady wird das Melania Trump nicht näher gebracht haben. Wie sagte sie immer während des Wahlkampfes? "Ich bin meine eigene Frau." Ja, das ist sie.

Michelle Obama, die ihre Arbeit als hochbezahlte Anwältin für die Präsidentschaft ihres Mannes aufgab, freundete sich irgendwann mit ihrer neuen Rolle als "Mutter der Nation" an. Melania Trump ist noch längst nicht so weit. Aktuell zu sehen beim sogenannten "Easter Egg Roll", einem Familienfest im Garten des Weißen Haues am Ostermontag. Die Organisation dieses Events, zu dem in den letzten Jahren 35.000 Menschen kamen, liegt bei der First Lady und ihren Mitarbeitern.

Nun berichtete die "New York Times", Melania habe die Planung vernachlässigt und es sei sogar vergessen worden, die Kinder aus den umliegenden Schulen zu dem Fest einzuladen. Darüber hinaus plane man in diesem Jahr "nur" für 20.000 Besucher und habe auch nur 500 freiwillige Helfer engagiert – halb so viele wie in den Jahren zuvor. Außerdem habe man wegen der späten Bestellung durch das Weiße Haus nur noch einen Bruchteil der sonst üblichen Holzeier ordern können.

Ein Skandal? Nein, eher ein Skandälchen. Ja, vielleicht ein weiterer Beleg dafür, wie chaotisch die Trump-Regierung derzeit arbeitet. Dass Melania Trump Washington nicht mag. Chaos scheint aber auch Prinzip zu sein. Michelle und Barack Obama haben den Kontakt zu ihren Mitbürgern geliebt. Barack Obama lebte sichtlich auf, wenn er auf kleine Kinder traf. Lag mit ihnen sogar auf dem Boden und machte Quatsch. Melania und Donald Trump sind da anders. Sie leben schon seit vielen Jahren im goldenen Käfig. Wie Donald Trump es geschafft hat, den Amerikanern einzureden, er sei einer von ihnen, ist ein großes Geheimnis. 

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