Melilla Mehr als Tausend Flüchtlinge stürmen EU-Grenze

Neuer Massenansturm auf Melilla: Hunderte Afrikaner haben versucht, die Grenzzäune zu überwinden und die spanische Exklave zu erreichen. 400 Flüchtlinge gelangten auf das EU-Territorium.

Mehr als Tausend afrikanische Flüchtlinge haben am Mittwochmorgen die Grenze zur spanischen Exklave Melilla in Nordafrika gestürmt. Etwa 400 von ihnen gelangten über die stark gesicherte Grenze von Marokko aus auf EU-Territorium, wie der Präsident der autonomen Stadt Melilla, Juan José Imbroda, dem spanischen Radiosender RNE sagte. Demnach war der Ansturm einer der größten seit 2005. Polizeieinheiten auf beiden Seiten der Grenze versuchten vergeblich, die Flüchtlinge aufzuhalten.

Imbroda sprach von einer "sehr bedeutenden Zahl" von Flüchtlingen, die am Morgen gegen 6 Uhr in mehreren Wellen die Grenze bestürmt hätten. Ein Teil der äußeren Barriere der dreifach gesicherten Grenze, zu der auch ein sieben Meter hoher und elf Kilometer langer Zaun gehört, wurde demnach beschädigt.

Zahlen der Migranten deutlich gestiegen

Seit Jahresanfang stieg die Zahl der Migranten, die in die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta flohen, deutlich an. Am 18. März überwanden rund 500 Flüchtlinge die Grenze nach Melilla. Die im Norden Marokkos gelegenen spanischen Exklaven haben die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und Europa.

Während viele Flüchtlinge von dort in ihre Heimatländer abgeschoben werden, drängen sich andere in den Auffanglagern. Das für 480 Menschen vorgesehene Lager in Melilla beherbergt derzeit 1900 Migranten.

DPA
mka/DPA/AFP