Spanien
"El País": "Terrorismus sucht sich seine Feinde bewusst aus und hat dieses Mal eine Stadt ausgewählt, die wie keine andere den Geist von Offenheit, Demokratie und Pluralität repräsentiert, den dieser Radikalismus beenden will. (...) Aber auch gegen ein Land - Spanien - das seit dem schmerzhaften 11. März 2004 einen unermüdlichen Kampf gegen den Terrorismus führt, und einen Kontinent - Europa - der zur Frontlinie für den extremistischen Islam geworden ist, der dessen Werten zerstören möchte."
"El Mundo": "Der Terrorangriff gestern vom Islamischen Staat in der Mitte von Barcelona zeigt, dass Dschihadismus zweifelslos die größte Gefahr für Frieden und Sicherheit in der Welt ist. Die Attentäter haben gestern in unserem Land etwas getan, was sie auch in jedem anderen Land hätten tun können: Sie zeigten, dass ihr heiliger Krieg ohne Unterlass ist, ihr Dschihad, gegen alle jene Nationen, die sie als Ungläubige ansehen (...) Auch wenn man die Herkunft der drei Terroristen erst ermitteln muss, dürfen wir nicht vergessen, dass Experten zufolge Barcelona, gemeinsam mit Ceuta, Madrid und Melilla, eine der wichtigsten Städte ist, in denen der radikale Salafismus mehr Anhänger gefunden hat."
"La Vanguardia": "Trotz des Schmerzes, der Wut und der Machtlosigkeit müssen wir uns bemühen, die für die Kultur Europas und Barcelonas typischen Werte von Offenheit und Integration zu erhalten (...). Katalonien war schon immer ein Land des Friedens und des Willkommens, und nichts sollte das verändern. Doch gleichzeitig müssen wir versuchen, Terrorismus mit einem Höchstmaß an Klugheit und größtmöglicher Zusammenarbeit von Politik, Justiz und Polizei und natürlich auch aller spanischen Regierungen und Sicherheitsorganisationen zu bekämpfen. Die Einigkeit gegenüber dem Terror ist die wichtigste Waffe, um ihn eines Tages zu besiegen (...)"
Deutschland
"Bild": "Der ISIS-Terror trifft ein Land, das auch nach den Al-Qaida Anschlägen 2004 mit 191 Toten einen maurischen Teil seiner Geschichte pflegt. (...) Doch wer den Hass in sich trägt, für den spielt all das keine Rolle. Was für uns eine Rolle spielen muss: Barcelona ist kein Déjà Vu. (...) Es sind neue Opfer (...) Es ist neues Leid. Es ist neues Entsetzen über ein weiteres Kapitel der Barbarei und wir dürfen uns an dieses Grauen nicht gewöhnen."
"Frankfurter Allgemein Zeitung": "Es geht den Attentätern nicht nur um möglichst viele Tote und Verletzte, vor möglichst vielen Augen wahllos niedergewalzt. Ebenso bedeutsam sind die Kulissen ihres abscheulichen Tuns. Boulevards und Brücken westlicher Metropolen stehen für den öffentlichen Raum, in dem sich freiheitliche Gesellschaften entfalten. (...) Jetzt sind die Tage der Trauer um die Toten, der Hoffnung mit den Verletzten, des Mitgefühls mit den Angehörigen. Und was immer wir über die Mörder und ihre Hintermänner erfahren werden - sie werden nicht die letzten sein. Aber auch sie dürfen und werden uns nicht von unseren Werten und unserer Art zu leben abbringen."
Italien
"Corriere della Sera": "Ihre Vorstellung von Krieg ist es, junge Leute beim Ausgehen an einem Donnerstagabend im Sommer zu töten. Wenn sie einen Gott haben, wer weiß, wie sehr er sich für sie schämt. Zum Ekel vor dem Horror gesellt sich die Schande der Wiederholung. Was können wir sagen, was wir nicht bereits gesagt haben? Was können wir erzählen, was wir nicht bereits erzählt haben? Die Liveschalten im Fernsehen, die Internetseiten, die Bilder und die Nachrichten sind ähnlich wie die im Sommer 2016, im Herbst und Winter, und dann im Frühjahr 2017. (...) Ein großer freier Kontinent wie Europa darf einer primitiven Ideologie, die an Boden verliert, nicht nachgeben. Sicher, auch das haben wir so oft schon gesagt. Und dennoch: An Tagen wie diesen müssen wir es wiederholen, mit voller Kraft. Es gibt keinen Zweifel: Der Tag, an dem all das vorbei sein wird, ist nicht weit entfernt."
Großbritannien
"Times": "Nizza, Berlin, London, Stockholm. Vor der gestrigen Terrorattacke sind in Europa innerhalb von 13 Monaten bereits 116 unschuldige Menschen von Terroristen niedergemäht worden, die dafür die einfachsten Methoden gegen die am leichtesten zu treffenden Opfer verwendeten. (...) Wie soll das enden? Bei jedem Anschlag wird diese Frage sofort nach den ersten schockierenden Details und Videoszenen von Smartphones gestellt. Und wenn sich die Verdächtigen als radikalisierte Islamisten erweisen - wie das bisher bei jeder dieser Gräueltaten der Fall war - beinhaltet die beste Antwort, die man anbieten kann, die Bekämpfung der tieferen Ursachen des Problemes - nämlich einer fanatischen Verzerrung des Islams, die einen Todeskult hervorbringt, der nicht mehr als eine Kreditkarte, eine Fahrerlaubnis und das Internet braucht, um zu gedeihen."
"The Guardian": "Spanien hat nach den Anschlägen von 2004 kräftig in Kapazitäten zur Informationsbeschaffung und Terrorbekämpfung investiert. (...) Im vergangenen Jahr hat das Land mindestens zehn verschiedene Terrorzellen entlarvt. In diesem Jahr wurden zwei weitere Netzwerke aufgedeckt, einschließlich einem mit Verbindungen zu anderen IS-Attentätern in Europa. Die Briten mussten das in diesem Jahr lernen: Nur weil es keine erfolgreichen Attentate gibt, bedeutet das nicht, dass es keine islamistischen Militanten gibt. Die letzte harte Lektion ist, dass es immer etwas oder jemanden gibt, der mit seinen Plänen am Ende doch durchkommt."
Frankreich
"Sud-Ouest": "Dieser erneute brutale Angriff auf ihre Lebensweise muss die Europäer noch enger zusammenschweißen in ihrem Widerstand gegenüber dieser abstoßenden Erpressung, der Sie ausgesetzt sind. Genau wie sie sich im November 2015 als Pariser, im März 2016 als Belgier, im Dezember 2016 als Berliner und im Frühjahr 2017 als Londoner oder Schwede gefühlt haben, können sie sich seit gestern umso mehr als 'Barcelonés' fühlen."
Belgien
"De Tijd": "Der Anschlag in Barcelona macht schmerzhaft deutlich, dass die Terrordrohung in Europa noch lange nicht vorbei ist. Und die Ziele werden immer 'weicher' und somit schwerer zu beschützen. (...) Das Risiko solcher Anschläge nimmt zu, je mehr die Terrororganisation IS daheim in Bedrängnis gerät. Der Anschlag auf der Promenade Las Ramblas lehrt, dass absolute Sicherheit eine Illusion ist, wie sehr sich die Behörden auch bemühen und welch drakonische Sicherheitsmaßnahmen auch immer getroffen werden.
Griechenland
"Kathimerini": "Terroranschläge sind nun Routine in Europa geworden. Ziel ist die westliche Lebensart...Die Stunde hat geschlagen: Europa muss starke Mechanismen zur Konfrontation mit dem Terrorismus bekommen. Es reichen nicht mehr Solidaritätserklärungen und das Getöse der Statements der Verurteilung nachdem die Terroristen zugeschlagen haben. Taten brauchen wir."
Ungarn
"Magyar Idök": "Es reicht! Die, denen Europa nicht gefällt, die europäische Kultur, die hiesigen Gebräuche, sollen abhauen! Es ist völlig egal, ob sie der ersten oder x-ten Generation angehören, wo sie geboren sind, sie sollen dorthin gehen, wo sie solche in die Luft jagen, erschießen, mit Lieferautos niederfahren und mit Messern niederstechen können, die so ähnlich sind wie sie, doch von hier sollen sie sich sofort entfernen."
Tschechien
"Lidove noviny": "Es ist schwer, bei Terroranschlägen nach Rationalität zu suchen. Wenn sie die Zahl der illegalen Migranten widerspiegeln würden, wäre Italien an der Reihe. Doch zu dem Anschlag kam es in Spanien, das von der Katastrophe der Völkerwanderung eher verschont geblieben ist. Damit kehren wir zu dem alten Klischee zurück, dass das Ziel des Terrors ist, die Menschen zu erschrecken und zu verunsichern."
Österreich
"Der Standard": "Es kann jeden treffen. Wie sehr man sich im Alltag davon beeinträchtigen lässt, kann jeder selbst bestimmen. (...) Das Bekenntnis zu einer offenen Stadt, das Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau am Abend nach dem Anschlag abgab, ist ein leeres Versprechen, denn Spanien hat sich seit den Anschlägen von Atocha 2004, bei denen 191 Menschen umkamen, verändert. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden im ganzen Land verschärft, das bringt Beeinträchtigungen mit sich. Aber wie wir in den vergangenen Monaten gesehen haben, braucht es nicht sehr viel, um Menschen zu töten: ein Lieferwagen reicht aus. Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, nirgendwo. Und es kann überall passieren, sogar im Urlaub."