Mindestens zwölf Tote Unruhen erschüttern Kirgistan

Bei erneuten Unruhen in Kirgistan sind nach amtlichen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Gesundheitsministerin Jelena Bailinowa sagte am Freitag, viele der Opfer hätten bei den Zusammenstößen in der südlichen Stadt Osch am Donnerstagabend Schusswunden erlitten.

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen im zentralasiatischen Kirgistan sind mindestens zwölf Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Hauptschauplatz der offenbar ethnisch motivierten Gewalt sei Osch im Süden des Landes, sagte ein Regierungssprecher am Freitag. Über die als Hochburg von Ex-Präsident Kurmanbek Bakijew geltende Stadt wurden der Ausnahmezustand sowie eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

"In der Region von Osch sind zwölf Menschen bei Ausschreitungen getötet worden", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Mindestens 126 Menschen seien verletzt in Krankenhäuser eingeliefert worden. Nach Berichten von Augenzeugen waren Feindseligkeiten zwischen Usbeken und Kirgisen Auslöser der Unruhen in Osch, die zunächst noch anhielten.

"Ungeachtet des Ausnahmezustandes wird in der Stadt immer noch geschossen", sagte Regierungssprecher Asimbek Beknasarow im Radio. "Die vor Ort geschickten Polizisten entdecken immer mehr Leichen." Die Ausschreitungen seien ethnisch motiviert, sagte auch der Regierungssprecher. In mehreren Städten im Süden des Landes hätten sich Gruppen von Jugendlichen gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.

Bakijew war Anfang April gestürzt worden, dabei kamen 87 Menschen ums Leben. Der Ex-Präsident floh ins Exil nach Weißrussland, die Übergangsregierung vermutet ihn inzwischen in der Türkei. Die Chefin der bei dem blutigen Umsturz an die Macht gekommenen Übergangsregierung, Rosa Otunbajewa, will nun neue Präsidentin des Landes werden. Allerdings hat sie es bisher nicht geschafft, Ruhe in die verarmte ehemalige Sowjetrepublik zu bringen. Seit dem Umsturz gibt es immer wieder Zusammenstöße zwischen Usbeken und Kirgisen.

AFP/APN