Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il soll einem japanischen Medienbericht zufolge Ende Oktober einen zweiten Schlaganfall erlitten haben. Dieser habe das Sprachvermögen sowie die Bewegungsfähigkeit des linken Arms und Beins eingeschränkt, berichtete der japanische Fernsehsender TBS am Dienstag unter Berufung auf eine dem US-Geheimdienst in Südkorea nahestehende Person. Das Wiedervereinigungsministerium und der Geheimdienst in Seoul wollten zu dem Bericht zunächst nicht Stellung nehmen.
Der nordkoreanische Staatschef ist seit Wochen von der Bildfläche verschwunden. Gerüchten zufolge erlitt er Mitte August einen Schlaganfall. Nordkorea wies die Spekulationen stets zurück. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak sagte der Zeitung "Chosun Ilbo", Kim habe keine Probleme, sich um die Staatsgeschäfte zu kümmern.
Nordkoreanische Medien veröffentlichten seitdem mehrfach Bilder von angeblichen Auftritten Kims, ohne allerdings Zeit- und Ortsangaben zu machen. Zuletzt wurden Anfang November Fotos von Kim veröffentlicht, wie er eine Armee-Einheit besucht - doch wann der Besuch stattgefunden hat und um welche Einheit es sich handelt, bleibt unklar. Kims Nachfolge an der Spitze des verarmten, jedoch mit Atomwaffen ausgerüsteten Landes ist offiziell nicht geklärt.