Nordkorea rüstet auf Atomreaktor in Yongbyon wieder in Betrieb genommen

Mit dem Neustart könnte Nordkorea seine Plutonium- und Uranbestände zum Bau von Atomwaffen deutlich vergrößern. Laut Kritikern sei das Land bereits jetzt in der Lage, bis zu acht Atombomben zu bauen.

Nordkorea will seinen vor mehreren Jahren #Link;http://www.stern.de/politik/ausland/yongbyonnordkorea-atomreaktor-abgeschaltet-593126.html;abgeschalteten Atomreaktor von Yongbyon# wieder in Betrieb nehmen. Damit könnte das kommunistische Land seine Bestände an Plutonium zum Bau von Atomwaffen weiter vergrößern. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA meldete am Dienstag, #Link;http://www.stern.de/politik/ausland/nordkorea-90273381t.html;Nordkorea# werde die zum Teil abgerissene Anlage wieder aufbauen und neu starten. Der Schritt diene militärischen Zwecken und der Stromgewinnung. Zu dem Komplex gehören eine stillgelegte Anlage zur Uran-Anreicherung und ein Fünf-Megawatt-Reaktor. Nordkoreas Verbündeter China kritisierte die Ankündigung umgehend.

Der geplante Neustart der Anlage wurde bekannt kurz nachdem #Link;http://www.stern.de/politik/ausland/kim-jong-un-90324978t.html;Machthaber Kim Jong Un# in einem Treffen mit der Führung der regierenden Arbeiterpartei Atomwaffen als Garant für die Souveränität des Landes bezeichnet hatte. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich zuletzt verschärft. #Link;http://www.stern.de/politik/ausland/konflikt-auf-koreanischer-halbinsel-suedkorea-ballt-die-faust-gegen-pjoengjang-1991477.html;Südkorea drohte dem kommunistischen Norden# im Falle eines Angriffs mit einem massiven und raschen militärischen Gegenschlag. Zuvor hatte die Regierung in Pjöngjang seine Kriegsrhetorik gegenüber Südkorea und dessen Verbündeten USA verschärft. Den USA drohte Nordkorea mit einem atomaren Erstschlag.

Beobachter vermuten, dass Nordkorea ausreichend spaltbares Material hat, um bis zu acht Atombomben zu bauen. Das Institute for Science and International Security geht davon aus, dass der Norden bis 2016 über genug waffenfähiges Uran für 21 bis 32 Nuklearwaffen verfügt, wenn es auch die Zentrifuge in Yongbyon zur Uran-Anreicherung nutzt. Der Kühlturm der Anlage war 2008 in einer medienwirksamen Aktion in die Luft gesprengt worden.

Reuters
ger/Reuters