Knapp ein Jahr nach der Tötung von Osama bin Laden in Pakistan ist die Abschiebung seiner Familienangehörigen aus dem Land am Mittwoch auf Hindernisse gestoßen. Die Deportation verzögere sich wegen fehlender Dokumente, sagte der Anwalt der Familie, Muhammad Amir Khalil. Sobald sie vorlägen, würden die drei Witwen, sieben Kinder und zwei Enkel Bin Ladens in ihre Heimatländer geflogen. Nach örtlichen Medienberichten standen die Zustimmungen Saudi-Arabiens und des Jemens aus, sie wieder einreisen zu lassen.
Die beiden Ehefrauen aus Saudi-Arabien sowie die Ehefrau aus dem Jemen sowie zwei volljährige Töchter Bin Ladens hatten mit Ablauf des Dienstags eine Haftstrafe wegen illegaler Einreise nach Pakistan verbüßt. Sie sollten nach dem Willen der pakistanischen Behörden unmittelbar danach gemeinsam mit den restlichen Kindern und Enkeln abgeschoben werden.
Anwesen von Bin Laden wurde abgerissen
Bin Laden war vor knapp einem Jahr von US-Spezialeinheiten in der nordpakistanischen Garnisonsstadt Abbottabad getötet worden. Pakistan war über die US-Operation gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 nicht informiert worden, was bis heute zu schweren bilateralen Verstimmungen geführt hat.
Der seit Ende 2001 untergetauchte Top-Terrorist hatte zuletzt in Abbottabad mit seiner Familie Zuflucht gesucht. Die pakistanischen Behörden gaben an, ihnen sei der Aufenthaltsort unbekannt gewesen. Bin Ladens Angehörige waren nach seinem Tod festgenommen und an einem unbekannten Ort verhört worden. Das Anwesen in Abbottabad hatten die pakistanischen Behörden im Februar abreißen lassen.