Referendum in Schottland Nein-Lager führt in Umfragen wieder knapp

Kurz vor der Abstimmung über die Unabhängikeit Schottlands führt wieder das Lager der Unionisten - allerdings knapp. Der Wahlausgang könnte auch über die Zukunft von David Cameron entscheiden.

Eine Woche vor der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands haben die Gegner einer Loslösung wieder leichtes Oberwasser. In einer am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov sprachen sich 52 Prozent der Befragten für den Verbleib im Vereinigten Königreich aus, 48 Prozent waren dagegen.

Eine am vergangenen Wochenende veröffentlichte YouGov-Umfrage hatte erstmals die Befürworter der Unabhängigkeit in Front gesehen, wenn auch nur knapp mit 51 zu 49 Prozent. Das hatte zu erheblichen Anstrengungen der britischen Regierung geführt, für einen Verbleib Schottlands im Königreich zu werben. An den Finanzmärkten hatte das Ergebnis der Umfrage für Turbulenzen gesorgt und auch den Londoner Politikbetrieb alarmiert.

Ein Auseinandergehen der britischen Nationen "würde mir das Herz brechen", sagte Premierminister David Cameron in Edinburgh. Auch der Liberalen-Chef Nick Clegg und Oppositionsführer Ed Miliband wandten sich leidenschaftlich gegen eine Abspaltung. Die Schotten stimmen am 18. September per Referendum über die Loslösung von Großbritannien ab. Bei einem Sieg des "Ja"-Lagers wird damit gerechnet, dass es rund 18 Monate dauern würde, bis Schottland formal unabhängig wäre. Britische Medien spekulieren über einen Rücktritt Camerons, sollte er ein Ende der mehr als 300 Jahre währenden Union mit Schottland verantworten müssen.

Reuters
ono/Reuters/AFP