Massive Schneefälle haben weite Teile des Nordostens der USA lahm gelegt. Zehntausende Menschen von Washington bis über Boston hinaus mussten in ihren Häusern ohne Strom auskommen. Einen neuen Rekord verzeichnete die Metropole New York. Im berühmten Central Park erreichten die Schneemassen mit fast 70 Zentimetern eine Höhe, wie sie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den USA noch nie gemessen wurde.
Dazu peitschten eiskalte Windböen die Schneeflocken mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern durch die Straßen, und Blitze und Donnergrollen erfüllten die Luft. "Es ist ein sehr gefährlicher Sturm", warnte Bürgermeister Michael Bloomberg. Er empfahl New Yorkern, die Autos stehen zu lassen, um den mehr als 2500 Schneepflügen den Einsatz zu erleichtern. Am besten sei es, ganz zu Hause zu bleiben. Die Stadt heuerte kurzfristig zusätzliche Helfer an, die in Zwölf-Stunden-Schichten versuchten, die Oberhand über die Schneemassen zu gewinnen.
Flugzeug schoss über Landebahn hinaus
Wichtige Flughäfen wurden am Sonntag geschlossen und hunderte Flüge gestrichen. Ein türkisches Flugzeug rutschte laut CNN auf dem New Yorker John F. Kennedy International Airport über die Landebahn hinaus. Es habe aber keine Verletzten gegeben, wurde ein Flughafensprecher zitiert. Von den Behinderungen auf dem New Yorker Flughafen war auch die Lufthansa betroffen. Einige Maschinen wurden nach Washington umgeleitet, wie ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt/Main mitteilte. Es sei zu Verspätungen von bis zu elf Stunden gekommen.
Wetter soll besser werden
Die Schlechtwetterfront war am Samstag von Tennessee Richtung Nordosten gezogen. In Washington wurde nach dem mildesten Januar, seit es Temperaturaufzeichnungen gibt, der Schneenotstand erklärt. Allein in der US-Bundeshauptstadt waren am Sonntag mehr als 60.000 Menschen ohne Strom, weil viele Leitungen von der schweren Last heruntergerissen wurden. Ein Lichtblick für den geplagten Nordosten: Für Montag war überwiegend wolkenarmes Wetter angesagt.