Republikaner 70 intime Fragen an Sarah Palin

Das Vorleben von Sarah Palin scheint die Republikaner kalt erwischt zu haben - und das, obwohl Parteistrategen die Gouverneurin, die Vize-Präsidentin der USA werden könnte, doch durchleuchtet hatten. 70 intime Fragen musste Palin beantworten, darunter auch welche zu ihrer Ehe.

Mit immer neuen Enthüllungen über ihr Privatleben ist die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin unter Druck geraten. Da ist zum einen die Nachricht von der Schwangerschaft ihrer 17-jährigen Tochter Bristol. Zudem wurde bekannt, dass sich Palin wegen einer Untersuchung des Parlaments zu einem möglichen Machtmissbrauch einen Anwalt genommen hat und dass ihr Mann Todd vor zwei Jahrzehnten wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen wurde und nicht die Republikaner, sondern die Alaska Unabhängigkeitspartei unterstützt hat.

Inzwischen gab es schon etliche kritische Fragen an Arthur Culvahouse, den Mann, der die Kandidatensuche für McCain koordiniert hatte. Auf die Frage, ob er wirklich alle möglichen Probleme im Lebenslauf von Palin überprüft habe, sagte Culvahouse: "Ich glaube schon." McCain betonte jetzt bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia, Palin sei gründlich überprüft worden. "Und ich bin dankbar für die Ergebnisse", sagte er weiter.

Anwalt Culvahouse erklärte der Nachrichtenagentur AP in einem Interview, Palin habe McCains Wahlkampfteam freiwillig von der Schwangerschaft ihrer Tochter und der Berufung eines Anwalt berichtet, der sie wegen einer Untersuchung des Parlaments zu einem möglichen Machtmissbrauch beraten soll. Culvahouse sagte der AP weiter, Palin habe sich einer "vollen und kompletten" Überprüfung ihres persönlichen Hintergrundes unterzogen, bevor McCain sie als seine Vizekandidatin ausgewählt habe.

"Jemals für Sex bezahlt?"

In St. Paul, wo der Nominierungsparteitag der Republikaner stattfindet, verteidigten Mitarbeiter McCains Palins Überprüfungsprozess. Als Teil der Überprüfung habe die 44-Jährige einen 70 Punkte umfassenden Fragebogen ausfüllen müssen. Dabei ging es unter anderem um folgende Fragen: "Haben Sie jemals für Sex bezahlt?" "Waren Sie in ihrer Ehe treu?" "Haben Sie je Drogen genommen oder gekauft?" "Haben Sie sich (im Internet) Pornografie heruntergeladen?"

Doch seit der Präsentation Palins als Vizekandidatin der Republikaner halten sich Berichte, die Berufung sei überhastet gewesen. Kurz nach der Präsentation Palins schickte McCain ein Team von rund einem dutzend Kommunikationsfachleuten und Anwälten nach Alaska. Das nährte die Spekulationen, dass die zuvor erfolgte Untersuchung von Palins Vergangenheit nicht umfassend genug war und erst geschehen ist, nachdem sie schon auf McCains Ticket gesetzt war.

AP
AP